Bersani wird Napolitano berichten müssen, ob die Bedingungen für die Bildung eines tragfähigen Kabinetts vorhanden sind. Sollte das Ergebnis der Konsultationen negativ sein, könnte Napolitano einer anderen Person den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen.Der 61-jährige Bersani ist am Montag mit den Vertretern der wichtigsten Gewerkschaftsorganisationen zusammengetroffen. Berlusconi: „Alfano als Vize-Ministerpräsident"Silvio Berlusconi hat Bersani am Montag erneut zu einer Koalition mit seinem Mitte-Rechts-Block aufgerufen. „Wir setzen uns nur dann mit der Linken an einen Tisch, wenn es eine gemeinsame Regierung gibt. Zum Beispiel mit Alfano als Vize-Ministerpräsident und Bersani als Ministerpräsident“, so Berlusconi am Montag im Palazzo Montecitorio. Das Amt des Staatspräsidenten müsse außerdem an eine Person aus dem moderaten Lager gehen. „Wenn die Linke, die bereits alle Schlüsselpositionen in den Institutionen besetzt hat, auch den neuen Präsidenten stellen sollte, würden wir den Senat und das ganze Parlament lahmlegen und unsere Anhänger auf die Straßen bringen“, warnte Berlusconi.Berlusconi würde bei Neuwahlen wieder antretenSollte es keine Koalition mit seinem Mitte-Rechts-Block geben, müsse es so schnell wie möglich zu Neuwahlen kommen, am besten noch im Sommer, forderte Berlusconi in einem Interview mit dem Fernsehsender Canale 5. Sollte es Neuwahlen im Sommer geben, würde er erneut als Premierkandidat des Mitte-Rechts-Lagers am Wahlkampf teilnehmen. „Wegen des Vertrauens und der Liebe, die mir Millionen von Italienern bewiesen haben, werde ich wieder in der ersten Linie am Wahlkampf teilnehmen“, betonte Berlusconi.CISL warnt vor NeuwahlenDer Chef des Gewerkschaftsverbands CISL, Raffaele Bonanni, warnte vor katastrophalen Folgen von Neuwahlen, sollte Bersani bei der Bildung einer neuen Regierung scheitern. „Italien braucht um jeden Preis eine Regierung. Die Wirtschaftslage ist dramatisch und benötigt die Einigung aller politischen Kräfte, um einen Ausweg zu finden“, sagte Bonanni.stol/apa