<b>Frau Vizebürgermeisterin Zeller, Sie werden von Ihrer Koalitionspartnerin La Civica öffentlich kritisiert, dass Sie 7 Monate vor der Wahl den Wahlkampf eröffnen. Was entgegnen Sie?</b><BR />Katharina Zeller: Die Entscheidung war richtig, weil es uns ermöglicht, uns als Team angemessen auf die Wahl vorzubereiten. Vor allem haben all jene, die Lust haben mitzumachen, die Zeit sich einzuarbeiten. Abgesehen davon habe ich nicht das Gefühl, dass nur wir den Wahlkampf eingeläutet hätten. <BR /><BR /><b> Vor 3-einhalb Jahren warb die SVP mit dem Slogan „Die Neue“. Jetzt konnten Sie Erfahrung sammeln. Was war die wichtigste Lehre in dieser Zeit?</b><BR />Zeller: Dass die Mühlen der Verwaltung sehr langsam mahlen, dass es meistens sehr viel Dahinter-bleiben braucht und man ein Projekt bei jedem Schritt begleiten muss, damit man zum Ziel kommt.<BR /><BR /><b> 2021 sagten Sie, Sie wollen die Gemeindeverwaltung in Schwung bringen. So richtig auf Touren ist sie aber nicht. Wieso?</b><BR />Zeller: Wäre zu schön, wenn sich das in 3 Jahren verwirklichen ließe. Was ich aber gelernt habe, ist, wo man ansetzen kann, um die Verwaltung bürgerfreundlicher zu gestalten. Das beste Beispiel waren die öffentlichen Veranstaltungen. Hier produziert die Verwaltung oft mehr mehr Papier als eigentlich notwendig.<BR /><BR /><b>Standseilbahn, Chancenhaus, Tierheim, Postgasse: Innerhalb der Koalition driften die Positionen dazu komplett auseinander. Können Sie sich 2025 eine andere Koalition vorstellen?</b><BR />Zeller: Ja, auf jeden Fall. Aber das entscheiden die Wähler.<BR /><BR /><b>Das Klima in der Koalition?</b><BR />Zeller: Es war schon einmal besser, aber wir als SVP bemühen uns um eine Zusammenarbeit zum Wohl der Meraner und unserer Stadt.‘ <BR /><BR /><b>Steht ein heftiger Wahlkampf bevor?</b><BR />Zeller: Der zeichnet sich jetzt schon ab. Aber wie sagte schon Helmut Schmidt: Politik ist ein Kampfsport.<BR /><BR /><b>2021 hat die SVP in der Stichwahl verhohlen, aber auch unverhohlen um Stimmen für den italienischen Bürgermeisterkandidaten geworben. 2025?</b><BR />Zeller: Unser Ziel ist es natürlich selbst in die Stichwahl zu kommen, und ich kann mir schwer vorstellen, dass es nach dieser Erfahrung in der SVP noch zu einer Unterstützung für den italienischen Bürgermeister kommt, der bei mehreren Gelegenheiten – ich erinnere nur an die Kerschbaumer-Gedenkfeier – in den Chor der Fratelli eingestimmt hat statt sich sensibel gegenüber der Geschichte der deutschen Minderheit zu zeigen.<BR /><BR /><b>Paul Rösch ließ jüngst offen, ob er nochmals für die Grünen in den Ring steigt.</b><BR />Zeller: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Paul Rösch das noch einmal antut.<BR /><BR /><b> Entscheidungsfreude von 0 bis 10, wo sehen Sie sich, wo den Bürgermeister?</b><BR />Zeller: Ich würde mich zwischen 9 und 10 einstufen. Den Bürgermeister zu bewerten, steht mir nicht zu.