Es sei eine Zeit des tiefen Eingreifens in das Leben der Menschen gewesen, sagt Anschober rückblickend auf die Zeit der Corona-Pandemie. „Es war nicht nur eine schwierige Zeit, es war eine tiefgreifende Zäsur für jeden Menschen.“<h3> „Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien nimmt zu“</h3>Vor allem hat diese Pandemie in der Gesellschaft eine Spaltung, die schon zuvor vorhanden war, noch einmal massiv verstärkt und zugespitzt, sagt Anschober. „Die Gesellschaft ist deutlich aggressiver geworden, daher ist es höchst an der Zeit, diese Phase aufzuarbeiten.“ <BR /><BR />Dies sei deshalb nötig, um nächstes Mal besser vorbereitet sei. „Und ein nächstes Mal, also eine nächste Pandemie wird es geben, wir wissen nur noch nicht wann“, so der ehemalige Gesundheitsminister. „Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien nimmt zu.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-59643754_quote" /><BR /><BR /><BR />Man müsse sich aber nicht nur besser auf eine kommende Pandemie vorbereiten, man muss in der Aufarbeitung der Corona-Phase auch versuchen, die Spaltung der Gesellschaft so weit zu überwinden, „dass wir zumindest wieder miteinander reden können“, sagt Anschober. „Wir müssen die beiden verfeindeten Seiten so weit bringen, dass sie wieder dialogbereit sind.“<BR /><BR />Schwierig sieht der 62-Jährige dieses Unterfangen aber bei jenen Bürgern, die „militant geworden sind“, wie er sagt. Gewalt und Bedrohungen dürften in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. „Das ist kein Mittel von Politik und darf es niemals werden.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-59643755_quote" /><BR /><BR />Aber diese militanten Corona-Gruppierungen sieht Anschober nicht nur als „riesiges Problem“, sondern sogar als „Bedrohung für die Demokratie“. „Diese Personen schotten sich vollkommen ab von dem Rest der Gesellschaft und bilden in den sozialen Medien, vor allem auf ,Telegram„, eine eigene Blase, wo sie sich in ihren Theorien bestätigt fühlen“, so Anschober. <BR /><BR />Er fordert daher, dass es in den sozialen Medien, aber vor allem auf „Telegram“, Regeln braucht, damit der ungezügelten Hassrede ein Riegel vorgeschrieben wird. „Das Internet darf kein rechtsfreier Raum werden“, fordert Anschober. <BR />