Die Regierung der ehemaligen Sowjetrepublik brachte den Entwurf Anfang Jänner in das Parlament ein. Der westlich orientierte Regierungschef Nikol Paschinjan sagte damals, dass Armenien nur EU-Mitglied werden könne, wenn die Armenier in einem Referendum dafür stimmten.<BR /><BR />Der Oppositionspolitiker Artur Chatschatrjan sagte nun in der Sitzung, der Entwurf sei ein schädlicher Bluff, mit dem die Regierungsfraktion die Außenpolitik des Landes gefährde.<h3> Russland galt lange als Schutzmacht Armeniens</h3>Dem Land könnte eine Zerreißprobe drohen. Menschen dort befürchten wirtschaftliche Auswirkungen zum Beispiel bei Gaspreisen. Kremlsprecher Dmitri Peskow hat bereits erklärt, dass ein EU-Beitritt Armeniens unvereinbar sei mit der Mitgliedschaft des Landes in der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU). Russlands Vizeregierungschef Alexej Owertschuk sagte der russischen staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge, dass Russland die Beratung über den Entwurf als Anfang des Austritts Armeniens betrachte.<h3> Beziehungen zwischen Moskau und Jerewan kühlten zuletzt ab</h3>Russland galt lange als Schutzmacht Armeniens, doch die Beziehungen zwischen Moskau und Jerewan kühlten zuletzt ab. In den 2 jüngsten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Aserbaidschan und Armenien wegen der Region Berg-Karabach blieb Russland passiv, obwohl in der Gegend eine russische Schutztruppe stationiert ist. Mehr als 100.000 ethnische Armenier mussten 2023 aus Berg-Karabach fliehen. Jerewan warf Baku Vertreibung und ethnische Säuberung vor. Nun sucht Armenien nach neuen Verbündeten und nähert sich dem Westen an.