Nach 26 Jahren Luis Durnwalder wird Südtirol nun einen neuen Landeshauptmann erhalten.Um 10 Uhr wird der designierte Nachfolger Arno Kompatscher dem Landtag sein Regierungsprogramm vorstellen. Im Anschluss daran folgt die Wahl des Landeshauptmanns.Die Landtagssitzung im STOL-Liveticker10.59 Uhr: "Ich stehe hier vor Ihnen, ausgestattet mit einem großen Vertrauensvorschuss seitens vieler Bürgerinnen und Bürger, aber auch im Bewusstsein einer übergroßen Erwartungshaltung. Es ist eine Bürde, die ich alleine nicht tragen könnte, weil die Kraft und die Fähigkeiten eines Einzelnen dafür nie reichen würden."Er sei jedoch zuversichtlich, die Herausforderungen bewältigen zu können. "Nein, ich bin mir sogar sicher, dass es uns - und damit meine ich alle Mandatare - nur gemeinsam gelingen wird, Südtirol verantwortungsvoll und zum Wohle seiner Bürgerinnen und Bürger in die Zukunft zu führen."10.57: Die Gesetzesinitiative soll mehr in den Landtag verlagert werden, meint Kompatscher. Alle Fraktionen sollen die Möglichkeit haben, bereits in der Ausarbeitung von Entwürfen miteinbezogen werden. "Damit eine sachliche Diskussion bereits vor jener im Plenum stattfindet." Auch Experten, Verbände und Interessensgruppen sollen vermehrt einbezogen werden.Ausgaben sollen durchleuchtet werden10.54 Uhr: Kompatscher kündigt an, dass jede Ausgabe hinsichtlich seiner Effizienz beleuchtet werden solle. Der Landtag solle deshalb eine Kommission einsetzen, um Vorschläge für die Überarbeitung des Landeshaushaltes zu erarbeiten.10.50 Uhr: "Die Entwicklungschancen Südtirols liegen sicher nicht in der Rückkehr zu nationalstaatlichen Vorstellungen und somit in einer Abkehr von Europa", meint Kompatscher. "Sondern in einer weitergehenden europäischen Entwicklung." Es sei nicht das Europäische Parlament, das nach Kompatscher "Mist" baue, sondern der Europäische Rat - und somit "die Folge einer egoistischen nationalstaatlichen Politik."10.43 Uhr: Die künftige Landesregierung wolle Südtirol als grüne Region etablieren, erklärt Kompatscher. Der Bürger müsse zudem einen konkreten Vorteil aus der Wasserkraft ziehen können, so Kompatscher und kündigt dahingehend die Neuregelung der Vergabe der Stromkonzessionen mittels eines neuen Landesgesetzes an. Kompatscher erklärt, eine "weitestgehende Autonomie" sei Voraussetzung für die Ziele der neuen Regierung. Das Autonomiestatut müsse deshalb überarbeitet werden.10.34 Uhr: "Niemand soll zurückbleiben, niemand darf alleine gelassen werden." Kompatscher will mit seiner Regierung das soziale Netz weiter verbessern. Ziel sei, eine "bedarfsgerechte Mindestsicherung", meint Kompatscher, die eine Befriedung der Grundbedürfnisse jedes einzelnen Bürgers vor Augen habe und eine hohe Treffsicherheit aufweise.In Sachen Sanität spricht Kompatscher von einer "Stärkung der Basismedizin". Das Regierungsprogramm enthalte deshalb ein "klares Bekenntnis zum Fortbestand der sieben Krankenhäuser".Kaufkraft der Familien stärken10.29 Uhr: Man wolle die Kaufkraft der Familien stärken, erklärt Kompatscher. Dies wolle man erreichen, ïndem wir beim Zuschlag zur Einkommenssteuer IRPEF an die Einführung eines steuerfreien Bereichs bis 20.000 Euro für alle Einkommensbezieher denken und gleichzeitig die Kinderfreibeträge beibehalten.¨Durch die Förderung von Praktika oder durch das Modell des Generationenvetrages sollen Jugendliche besser in die Arbeitswelt intergriert werden, so Kompatscher. ¨Der Schlüssel zur Integration liegt in der Sprachkenntnis¨, erklärt Kompatscher. Man wolle Sprache und Wissen vermitteln, doch wolle man auch einen ¨Willen zur Integration¨ einfordern, indem bestimmte Unterstützungsleistungen auch vom Einsatz etwa beim Erlernen der Landessprachen abhängig gemacht werden sollen.10.24 Uhr: Damit man die hohe Qualität der Südtiroler Bildungslandschaft erhalten und weiterentwickeln könne, wolle man die volle Bildungshoheit - also die primäre Zuständigkeit im Bereich Schule und Bildung - anstreben. "Die Koalitionspartner werden unmittelbar Verhandlungen mit der italienischen Regierung aufnehmen", so Kompatscher.10.08: Kompatscher gibt seine Regierungserklärung: Er spricht davon, die Gesellschaft in all ihren Facetten in den Mittelpunkt stellen zu wollen. "An deren Bedürfnissen wollen wir unsere Ziele und Handeln ausrichten." Man wolle den Bürgern mehr Freiraum einräumen, doch auch mehr Eigenverantwortung. Oberste Priorität habe die Beschäftigung. Dabei wolle man nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch deren Qualität prüfen."Steuerliche Entlastungen wollen wir durch weitere Senkungen der IRAP, allerdings bei gleichzeitiger Kürzung bzw. Streichung von Gießkannenbeiträgenn, ebenso wie durch die Nutzung der neuen Spielräume im Bereich der kommunalen Immobiliensteuer erreichen", so Kompatscher. Die größte Herausforderung werde wohl im Bereich der Bürokratie warten, meint Kompatscher.Dort müsse eine Entlastung herbeigeführt werden. "Derzeit gilt der aktuell angespannten Arbeitsmarktsituation die volle Aufmerksamkeit. Längerfristig wird aufgrund des demographischen Wandels aber eine möglichst umfassende Übereinstimmung von Arbeitsangebot und -nachfrage die größte Herausforderung sein", prognostiziert Kompatscher.10.07 Uhr: Martha Stocker, Landtagspräsidentin, verkündet die Fraktionssprecher: Dieter Steger für die SVP, Pius Leitner für die Freiheitlichen, Riccardo Dello Sbarba für die Grünen, Sven Knoll für die Süd-Tiroler Freiheit, Roberto Bizzo für den PD, Elena Artioli für Team Autnomie, Paul Köllensberger für M5S, Alto Adige nel cuore hat Alessandro Urzì als Fraktionssprecher und das Bündnis Bürgerunion-Wir Südtiroler-Ladins Andreas Pöder.10.05 Uhr: Es geht los. Die Abgeordneten werden aufgerufen, um ihre Anwesenheit zu prüfen. Alessandro Urzì hat sich entschuldigen lassen. 10.04 Uhr: Der Landtag ist beinahe voll besetzt, die Abgeordneten sind eingetroffen. Langsam wird es leise, bald soll es losgehen.10 Uhr: Unter den Journalisten wird ein 19-seitiges Dokument verteilt, vorne und hinten beschrieben. "Erläuterung zur Regierungserklärung" von Dr. Arno Kompatscher steht darauf. Die Unterlagen für die Abgeordneten verteilt Kompatscher selbst.9.53 Uhr: Kompatscher ist da. Während Arnold Schuler schon auf seinem Platz sitzt und erste Interviews gibt, steht der designierte Landeshauptmann im Saal und reibt sich die Hände. Er blickt in die Runde, dann nimmt er Platz. Ihm gehört jenes rote Tablet, das schon kurz nach 9 Uhr auf einem Sitzplatz im Landtag lag.Der Landtag um 9.30 Uhr: Einige Abgeordnete haben bereits Unterlagen, Stifte und Tablets auf ihren Sitzplätzen hinterlegt, Zuschauer sind gekommen. "Wo sitzt der Kompatscher?", fragen sie. Jeder versucht einen guten Sitzplatz auf der Zuschauertribüne zu erwischen, um einen möglichst uneingeschränkten Blick auf den neuen Landeshauptmann erhaschen zu können. Noch ist der Saal im Südtiroler Landtag recht leer. Ab 10 Uhr soll Arno Kompatscher hier seine Regierungserklärung vorstellen und im Anschluss zum Landeshauptmann gewählt werden.