Während Sizilien vom Staat das Doppelte des eigenen Steueraufkommens noch einmal als Transferzahlung überwiesen bekäme, so Zeller, erhalte Südtirol keine zusätzlichen Mittel aus Rom, sondern behalte lediglich 90 Prozent des Steueraufkommens im Land. „Wir haben der Regierung Monti bereits angeboten, die Steueragenturen zu übernehmen, aber wir sind bisher nur auf taube Ohren gestoßen“, so Zeller.Und was die derzeitige Negativ-Stimmung den Sonderautonomien gegenüber betreffe, so ist dies in den Augen Zellers eine Auswirkung der „defacto großen Koalition, die den Neid steigen lässt, den es auch vorher gegeben hat. Das Thema Abschaffung der Sonderautonomien wird dann virulent, denn die Stimmen der Regionen mit Sonderstatut braucht niemand. Umso mehr müssen wir höllisch aufpassen“, so Zeller.Das Mailänder-Abkommen, das Teil des Autonomiestatuts ist, „ist unsere Rettung, denn es besagt glasklar, was wir an Beiträgen zu leisten haben und was nicht“, sagt Zeller.Landeshauptmann Luis Durnwalder bemängelt, dass Südtirol „von der finanziellen Seite her immer noch keine genauen Richtlinien aus Rom bekommen hat. Wir wissen immer noch nicht, ob unsere Bestimmungen zu IRAP und IRPEF-Zuschlag mit den Maßnahmen zur Wirtschaftsankurbelung kompatibel sind“, kritisiert er. Aber andererseits lässt er keinen Zweifel offen: „Wir werden unsere Autonomie verteidigen mit allen Konsequenzen. Nur für ein paar Millionen Euro weniger werden wir nichts sagen, aber wenn das Statut verletzt wird, dann wenden wir uns an Österreich.“lu/D