„Entscheidungen über die EU-Kommission werde ich nur machen, wenn ich Klarheit über den Lissabonner Vertrag habe", erklärte Barroso am Donnerstag anlässlich der Eröffnung der „EIN-Sommeruniversität" der EVP (Europäische Volkspartei) in Wien.Nur wenn er wisse, ob der Lissabon-Vertrag in Kraft gesetzt werde oder es zu einer „Interimszeit" komme, könne er über eine Zusammensetzung befinden. Werde diese nach dem Lissabon-Vertrag bestimmt, müssten alle 27 Mitgliedsländer einen Kommissarsposten bekommen, gehe man weiterhin nach den „Nizza-Kriterien" vor, wären es weniger.„Daher dränge ich darauf, dass die Tschechische Republik eine Lösung findet", so der Kommissionspräsident. Er sei aber zuversichtlich, dass letztlich auch Tschechien als letztes der 27 Mitgliedsländer den Vertrag annehmen werde. Bei „allem Respekt für Verfassungsschritte", die es bei den jeweiligen EU-Mitgliedern zu beachten gäbe, wäre es schon „seltsam, wenn ein Land die Entscheidungen des eigenen Parlaments nicht einhält", so Barroso. „Wir erwarten, dass es Rechtsstaatlichkeit gibt und dieses Land den Vertrag annimmt."Baldige Klarheit wäre auch für das weitere Funktionieren der EU wichtig. „Institutionen sind kein Selbstzweck", meinte Barroso, „aber sie sind wichtig." Die Union stehe nicht zuletzt wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise vor wichtigen Herausforderungen, denen man geschlossen begegnen müsse.apa