„Wir sind bereit für die Umsetzung des Lissabon-Vertrags", um auch die Vorteile dieses Vertrags so schnell wie möglich nutzen zu können, sagte Barroso am Mittwoch im EU-Parlament in Straßburg bei der Debatte über die Vorbereitungen für den EU-Gipfel Ende Oktober.Die schwedische Europaministerin und EU-Ratsvorsitzende Cecilia Malmström meinte, man könne den Fahrplan Richtung Lissabon nicht anhalten. „Ich glaube, der Zug wird bald zur Endstation kommen." Die Ratspräsidentschaft sei in engem Kontakt mit Tschechien und es sei zu hoffen, dass es bald präzisere Antworten geben könne. „Auch konkrete Antworten zu dem, was jetzt mit dem Vertrag passieren soll." Es gehe darum, eine rasche Lösung herbeizuführen, „vor allem auch hinsichtlich der Posten, der Liste mit den Kommissaren, die dem Europaparlament vorgelegt werden soll". Der EU-Gipfel werde jedenfalls alle notwendigen Beschlüsse fassen und alles für ein Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags vorbereiten, „sobald alle Ratifizierungen vorliegen".Warnung vor „Öffnen der Büchse der Pandora"Der Vorsitzende der Konservativen im EU-Parlament, Joseph Daul, warnte angesichts der Klaus-Forderungen vor einem „Öffnen der Büchse der Pandora". Verzögerungsmanöver dürften nicht akzeptiert werden. Der Chef der Liberalen im Europaparlament, Guy Verhofstadt, wandte sich entschieden gegen ein Nachgeben gegenüber Klaus. Der tschechische Präsident habe selber erklärt, dass der Zug zu Lissabon so schnell fahre, dass er nicht mehr aufgehalten werden könne. Wenn die EU abwarte, werde auch Klaus abwarten, „wenn sie weiter vorangehen, wird er auch nachziehen. Es ist unerlässlich, dass das Benennungsverfahren für die neuen Kommissare beschleunigt und möglichst bald ein Paket mit dem Ratspräsidenten und dem Hohen Vertreter zu unterbreiten, verlangte Verhofstadt. „Mehr als die Summe ihrer Bestandteilte"Was den künftigen Europäischen Auswärtigen Dienst betrifft, betonte Barroso, dass der Erfolg davon abhänge, „ob wir sicherstellen können, dass die gemeinsame Außenpolitik mehr ist als die Summe ihrer Bestandteile". Verhofstadt fürchtet, dass mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst „zwei parallele" Dienste und Strukturen ins Leben gerufen werden, „einer bei der Kommission nach dem neuen Vertrag mit den Unionsvertretungen, da arbeiten 6000 Personen, und darüber hinaus den neuen externen Dienst für den Hohen Repräsentanten, auch das mit mehreren tausend Personen". Notwendig sei aber eine einheitliche Struktur für auswärtige Angelegenheiten. Swoboda forderte eine parlamentarische Kontrolle über den Auswärtigen Dienst.apa