<b>von Karl Tschurtschenthaler</b><BR /><BR />Auf seiner jüngsten Sitzung hat der erweiterte Bezirksbauernrat Pustertal – anwesend waren neben dem Rat auch die Ortsobmänner des gesamten Bezirkes – den von der Landesregierung genehmigten Vorschlag für geplante Maßnahmen und Auflagen in den Natura-2000-Gebieten begutachtet und intensiv diskutiert. Die Anwesenden zeigten sich verärgert, weil die von den Landwirtschaftsexperten ausgearbeiteten und bereits bekannten Vorschläge in keiner Weise berücksichtigt worden seien „Stattdessen hat das Land ein von Beamten einseitig erstelltes Dokument vorgelegt, ohne jemals mit den Grundeigentümern oder deren Vertretern gesprochen zu haben. So geht man mit uns nicht um!“, stellte der Bezirksobmann des Bauernbundes, Manfred Vallazza, klar. „Damit sind wir weder inhaltlich noch politisch einverstanden. Transparenz schaut anders aus.“<BR /><BR />Sauer stößt nicht nur den Betroffenen und dem Südtiroler Bauernbund, sondern auch vielen Gemeinden auf, dass sie nur 60 Tage Zeit hatten, eine durchdachte Stellungnahme zu einem Dokument mit mehr als 800 Seiten abzugeben bzw. darüber zu entscheiden. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/klare-absage-erteilt-aufstand-der-natura2000-gemeinden" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Wir haben berichtet)</a> „Mit so einer Vorgehensweise wird das Vertrauen der Bäuerinnen und Bauern in die Verwaltung und die Politik zerstört“, warnte Vallazza.<BR /><BR />Einigkeit herrschte im erweiterten Bezirksbauernrat darüber, dass die Natura-2000-Gebiete nur deshalb so wertvoll und schützenswert seien, „weil sie seit jeher von den Bäuerinnen und Bauern mustergültig gepflegt und erhalten werden“, sagte Manfred Vallazza.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1134360_image" /></div> <BR /><BR />Gleichzeitig sei eine zeitgemäße Nutzung dieser Flächen für die betroffenen Bauern eine Frage des wirtschaftlichen Überlebens. „Es ist ungeheuerlich, wie man den betroffenen Bauern mit wenig durchdachten und realitätsfernen Maßnahmen das ohnehin schon karge Einkommen weiter kürzen möchte.“ Man habe den Eindruck, dass die Bäuerinnen und Bauern in diesem Land nicht mehr erwünscht seien. „Dabei schützt die Landwirtschaft die Natur am besten“, meinte der Pusterer Bezirksobmann.<BR /><BR />Aus all diesen Gründen fordert der Bezirksbauernrat Pustertal die Landesregierung auf, den Beschluss zurückzuziehen. „Wir stehen bereit, uns an einen Tisch zu setzen und gemeinsam eine annehmbare und umfassende Lösung auszuarbeiten“, erklärte Vallazza.