Gemeinsam mit seinem Amtskollegen Platter erläuterte Kompatscher dem Bundespräsidenten die konkreten Schritte hin zu einem Ausbau der Zusammenarbeit zwischen den Ländern. Das Ziel der Euregio und ihres institutionellen Arms, des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit (EVTZ), sei in jedem Fall, die Zusammenarbeit für die Bürger spürbarer zu machen.Bundespräsident Fischer unterstrich, dass man die Tradition der gegenseitigen Information zwischen Bozen und Wien aufrechterhalten wolle: Österreich verfolge die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Südtirol mit wachsamen Augen, so Fischer. Eine Aussage, die Landeshauptmann Kompatscher nach dem Treffen bestätigen konnte: "Bundespräsident Fischer ist überaus gut über die Entwicklungen in unserem Land informiert und hat sich über sehr viele Bereiche eingehend erkundigt", so der Landeshauptmann. Interessiert habe den Bundespräsidenten etwa die Entwicklung von Wirtschaft und Beschäftigung, aber auch die politische Lage in Bozen und Rom. Bei dieser Gelegenheit äußerte Kompatscher seine Besorgnis aufgrund der zunehmend zentralistischen Tendenzen in Rom, die auch in der Diskussion rund um die Verfassungsreform zutage treten würden. Das Thema einer Doppelstaatsbürgerschaft der Südtiroler wurde beim Treffen angesprochen. In dieser Frage wolle man im Gespräch bleiben, so Fischer un Kompatscher.Es gebe aber „nichts grundlegend Neues zu berichten“, unterstrich Fischer.Der Doppelpass sei „eine Herzensangelegenheit einiger oder sehr vieler Südtiroler, aber damit sind eine Reihe von Fragen verbunden, die lassen sich nicht so einfach lösen“, so Fischer. Daher werde es weiter „ein zu prüfendes Thema bleiben, wo wir uns gegenseitig auf dem Laufenden halten.“