Für das Begräbnis wurde Wien wieder zur prunkvollen Kaiserstadt, zahlreiche Staatsgäste und Abordnungen aus den ehemaligen Kronländern gaben Zita die letzte Ehre. Zehntausende Menschen hatten sich zuvor in die Kondolenzbücher eingetragen.Zita war am 14. März 1989 im Schweizer Kloster Zizers gestorben und hatte damit ihren Mann, Kaiser Karl, um 67 Jahre überlebt. Beigesetzt wurde sie an dessen Todestag, wobei die Trauerfeiern schon zehn Tage zuvor begannen. Ihr Ablauf ähnelt jenen für den am 4. Juli verstorbenen Otto von Habsburg. Nach einem Pontifikalrequiem am 22. März in der Schweizer Kathedrale Chur wurde der Leichnam Zitas nach Österreich überführt, wo sie zunächst im Stift Klosterneuburg und danach im Wiener Stephansdom aufgebahrt wurde. Zehntausende in- und ausländische Besucher nahmen am Vortag des Begräbnisses im Stephansdom von der Verstorbenen Abschied, wobei Wartezeiten von einer Stunde in Kauf genommen werden mussten. „Eine kurze Eintragung ins Kondolenzbuch, ein Griff nach den begehrten Sterbebildchen – und schon mußte Platz für die nachdrängende Menge gemacht werden“, berichtete APA-Redakteur Michael Lang am 31. März 1989. Wegen des Ansturms musste die städtische Bestattung neue Einlageblätter für die Kondolenzbücher drucken lassen. Insgesamt trugen sich 150.000 Menschen in die Kondolenzbücher ein. Zum Requiem für Zita im Stephansdom kamen dann mehr als 600 Ehrengäste. Insgesamt hatten sich 7.000 Menschen zum Mozart-Requiem im Stephansdom eingefunden. Nach der Verabschiedung wurde die ungarische Hymne und schließlich die alte Kaiserhymne angestimmt. Vor zehntausenden Zaungästen begab sich Zita dann auf ihren letzten Weg. Im von sechs schwarzen Hengsten gezogenen „Hofleichenwagen“ wurde der Sarg eine dreiviertel Stunde lang durch die in Trauerflor gehüllte Wiener Innenstadt gefahren. Seinen Abschluss fand der 1,3 Kilometer lange Kondukt mit der Anklopfzeremonie in der Kapuzinergruft.