„Die Aktien italienischer Unternehmen sind unterbewertet. Ich besitze selber drei börsennotierte Unternehmen. Hätte ich Ersparnisse zur Seite würde ich sie sofort in meine Unternehmen investieren, die an der Börse absolut unterbewertet sind. Die Börsen führen ein eigenes Leben, abseits von der Realität“, betonte der Premier.Berlusconi beklagte, dass die Italiener nicht investieren und nicht konsumieren, weil sie von den Medien beeinflusst seien. „Die Medien geben ein negatives Bild des Landes, was nicht der realen Situation entspricht“, erklärte der Premier und Medienunternehmer. Dies drücke den Konsum im Land.Unter Berlusconis Führung begann am Donnerstag in Rom ein Treffen zwischen Regierung, Industriellen und Gewerkschaften. Der Ministerpräsident will mit den Sozialpartnern einen Pakt zur Förderung des Wachstums abschließen, der die lahme Wirtschaft im Land wieder ankurbeln soll. Dieser Pakt soll im September unterzeichnet werden, berichtete Berlusconi.Der Industriellenverband und die Gewerkschaften legten der Regierung ein gemeinsames Dokument aus sechs Punkten vor, in dem sie unter anderem Investitionen in Infrastrukturen, Maßnahmen zur Entbürokratisierung und eine stärkere Flexibilität im Wirtschaftsbereich fordern. Auch auf Privatisierungen und Liberalisierungsmaßnahmen setzen die Sozialpartner, um das Wirtschaftswachstum in Italien zu unterstützen.Berlusconi zeigte sich optimistisch, dass das Land die schwierige Situation bewältigen werde. Zum ersten Mal seit 18 Jahren hätten Gewerkschaften und Industrielle konkrete Bereitschaft zum Dialog mit der Regierung bewiesen, um für das Land zu arbeiten. apa/stol