Denn mit der Zurückhaltung eines Professors haben Montis Aussagen in der RAI-Politsendung „Porta a Porta“ vom Montagabend nur noch wenig gemein.„Berlusconi erinnert mich an den Rattenfänger von Hameln“, so Monti wörtlich im TV. „Dieser verzaubert die Mäuse und die ertrinken dann im Fluss.“„Auch mich hat Berlusconi einmal verzaubert“Auch Ex-Premier Berlusconi habe die Italiener drei Mal benommen gemacht."Das erste Mal bin auch ich hereingefallen“, so Monti weiter.1994 habe auch er, Monti, Berlusconi gewählt.„Opfer können schnell zerstört werden“Doch die schwierige Lage, in der sich Italien heute befinde, sei Schuld der Regierungen der vergangenen zehn Jahre, zeigte sich der scheidende Premier am Montagabend überzeugt.Und: „All die Opfer, die die Italiener gebracht haben, können innerhalb kürzester Zeit wieder zerstört werden“, so Monti. „Entweder von einem neuen Zauberer oder von einem alten.“Berlusconi: „Monti ist ein Bluffer“Die Retourkutsche Berlusconis ließ naturgemäß nicht lange auf sich warten: „Monti steht unter Schock wegen den Umfragen“, meint der Medienzar.Außerdem habe nicht er, Berlusconi, sondern Monti die Menschen getäuscht: Monti sei ganz anders als man es sich erwartet habe. „Er ist ein Bluffer und wir sind alle auf ihn hereingefallen.“Zudem finde er es unmoralisch, dass Monti sich dazu entschlossen habe, ein politischer Hauptakteur zu werden, so Berlusconi.„Wenn ich gewusst hätte, dass Monti es ausnutzt, Chef eines Technokratenkabinetts zu sein, um dann zu einem politischen Hauptakteur zu werden, hätte ich die seine Ernennungsurkunde zum Senator auf Lebenszeit (im November 2011; Anm. d. Red.) nie mitunterzeichnet“, so Berlusconi.Monti habe sich das Amt „Senator auf Lebenszeit“ nicht verdient, meint Berlusconi.stol