In einer Videobotschaft an Anhänger seiner Mitte-Rechts-Partei warnte Berlusconi vor einer Presse, die „nicht nur die Wahrheit verzerrt, sondern auf systematische Weise das Recht der Bürger auf ihre Privatsphäre verletzt und dabei die Informationsfreiheit beansprucht, als wäre sie ein absolutes Recht“.„In einer Demokratie gibt es keine absoluten Rechte, weil jedes Recht eine Grenze in anderen Rechten findet, die ebenfalls zu schützen sind. Das ist ein fundamentales Prinzip der liberalen Demokratie, das die italienische Presse mehrheitlich ignoriert“, protestierte Berlusconi.Die italienische Medienwelt hatte am Freitag gegen ein auf Druck Berlusconis geschaffenes Gesetz zur Einschränkung von Abhörvollmachten der Justiz aber auch der investigativen Berichterstattung gestreikt. Online-Journalisten sowie Nachrichtenagenturen und Rundfunkanstalten legten am Freitag die Arbeit nieder. Die Print-Journalisten hatten bereits am Donnerstag gestreikt, damit erschienen am Freitag die Tageszeitungen in Italien nicht.Zu dem Protest hatte der italienische Journalistenverband FNSI aufrufen. Berlusconi wolle mit dem umstrittenen Gesetz nicht nur Abhörmaßnahmen bei Ermittlungen einschränken, sondern auch drastische Strafen für Medien und Journalisten einführen, die „unrechtmäßig“ Ermittlungsakten oder mitgeschnittene Gespräche veröffentlichen, protestierte FNSI.apa