Das erklärte Berlusconi bei einer Pressekonferenz am Samstag in Monza bei Mailand. Das PdL ist die stärkste Einzelpartei im Parlament, die Monti unterstützt.Der Medienzar äußerte sich sehr kritisch über das Kabinett Monti. Der Sparkurs seines Nachfolgers führe die Wirtschaft in eine Rezessionsspirale. Die Steuerbehörden würden die Italiener verfolgen.Die Italiener seien verstört über die brutale Art, mit der der Staat Steuerzahler behandele, sagte er.„Wir werden in den nächsten Tagen einen Beschluss fassen, ob wir Monti das Vertrauen entziehen werden“, kündigte Berlusconi an. Die Regierung Monti ist seit Berlusconis Sturz im November 2011 im Amt.Der Mailänder Großunternehmer sorgte am Samstag um Verwirrung um seine politische Zukunft.Der 76-Jährige, der erst am Freitag zu vier Jahren Haft wegen Steuerbetrugs verurteilt worden war, erklärte, er wolle weiterhin politisch aktiv bleiben und sich um eine tiefgreifende Reform des Justizsystems kümmern.Allerdings werde er jedoch nicht als Spitzenkandidat des Mitte-rechts-Lagers an den Parlamentswahl 2013 teilnehmen.Bei Vorwahlen am 16. Dezember soll Berlusconis Partei PdL den Premierkandidaten bestimmen.Berlusconi hatte zuvor dem Fernsehsender Mediaset berichtet, er werde zweifellos aus dem Urteil gegen ihn – das noch nicht rechtskräftig ist – Konsequenzen ziehen.„Ich fühle mich verpflichtet, in der Politik zu bleiben, um das Justizsystem zu reformieren, damit das, was mir passiert ist, nicht auch anderen Bürgern passiert“, hatte er in einem TV-Interview betont.Kurz darauf erklärte er dann, bei den kommenden Wahlen nicht für das Amt des Regierungschefs zu kandidieren.Scharfe Kritik an MerkelHart ging Berlusconi am Samstag mit Kanzlerin Merkel ins Gericht. Deutschland habe ihn gezwungen, auf EU-Gipfeln Maßnahmen zu akzeptieren, mit denen er nie einverstanden gewesen sei.Merkel und der damalige französische Präsident Nicolas Sarkozy hatten Berlusconi kurz vor dessen Abgang als Regierungschef bei einem Gipfel vor einem Jahr in ungewöhnlich scharfen Worten aufgefordert, den Schuldenabbau zu beschleunigen.Berlusconi erinnerte an eine Pressekonferenz, bei der Merkel und Sarkozy auf die Frage nach seiner Zuverlässigkeit nur gelächelt hätten. „Mit diesem Lächeln haben Merkel und Sarkozy einen politischen Anschlag auf meine internationale Glaubwürdigkeit versucht.“"Bin Justizopfer"Der Medienzar bezeichnete sich als Opfer einer Verfolgung durch die Justiz. Seit seinem Einstieg in der Politik hätten 2.000 Gerichtsverhandlungen gegen ihn stattgefunden.Er habe hunderte Millionen Euro für Rechtsanwälte und Berater ausgeben müssen.„Italien ist keine Demokratie mehr, sondern eine Diktatur der Staatsanwälte. Das können wir nicht mehr ertragen“, sagte Berlusconi. Die Justiz sei in Italien dringend reformbedürftig.Berlusconis Rechtsanwalt Nicoló Ghedini kritisierte die Verurteilung seines Mandanten.„Es handelt sich um das schlimmste Urteil gegen einen Bürger, das ich in meiner 30-jährigen Karriere als Rechtsanwalt gesehen habe“, sagte der Verteidiger und Parlamentarier. Mehrere Zeugen der Verteidigung seien nicht zugelassen worden.