Dies wurde von einer Mailänder Richterin beschlossen, die einen Antrag der Staatsanwaltschaft auf Vereinigung der Verfahren gegen die beiden Unternehmer annahm. Der Prozess gegen Berlusconi hätte am morgigen Donnerstag beginnen sollen und wird jetzt mit dem bereits seit dem 10. Jänner laufenden Prozess gegen seinen Bruder vereint. Dem Medienzaren wird Beihilfe zur Veröffentlichung von abgehörten Telefongesprächen vorgeworfenDie Anschuldigungen stehen in Zusammenhang mit Ermittlungen in einem Finanzskandal aus dem Jahr 2005. Damals waren Unregelmäßigkeiten beim Kampf um die Übernahme der Bank Antonveneta aufgetaucht, bei der italienische Interessenten gegen die niederländische Bank ABN Amro und die spanische Finanzgruppe BBVA antraten.Im Zuge der Ermittlungen war ein Telefongespräch zwischen dem Chef des mitbietenden Versicherungskonzerns Unipol, der der politischen Linken nahesteht, und dem Linkspolitiker und Ex-Außenminister Piero Fassino abgehört worden. Die geheimen Aufzeichnungen wurden dann in der Zeitung „Il Giornale“ veröffentlicht, die politisch hinter Berlusconi steht. Berlusconi wird verdächtigt, seinem Bruder das abgehörte Telefongespräch zur Veröffentlichung zugeschanzt zu haben, um Fassino in Schwierigkeiten zu bringen.Der 62 Jahre alte Unternehmer Paolo Berlusconi, Inhaber der Zeitung „Il Giornale“, wurde bereits zweimal in anderen Verfahren wegen Korruption und dem Ausstellen falscher Rechnungen schuldig gesprochen und zu Haftstrafen von insgesamt zwei Jahren und einem Monat verurteilt.