Berlusconi meinte, die politischen Kräfte sollten sich Zeit nehmen, um die politische Lage zu überprüfen.Eine Einigung mit der Mitte-links-Allianz um seinen Rivalen Pierluigi Bersani schloss er nicht aus.Eine Kooperation mit dem Zentrumsbündnis um seinen Nachfolger Mario Monti hält Berlusconi dagegen nicht für möglich.Berlusconis Bündnis hat bei den Parlamentswahlen überraschend stark abgeschnitten.Seine Mitte-Rechts-Allianz erreichte im Senat 30,7 Prozent. Da die Mandate im Senat entsprechend der Einwohnerzahl verteilt werden, ergaben sich für Berlusconis Lager 116 Sitze, auf Bersanis Bündnis entfallen 119 Senatoren.Damit hat Berlusconi sein Ziel erreicht, eine linke Regierung zu lähmen. Die Mehrheit im Senat liegt bei 158 Senatoren.Der Mitte-rechts-Block feierte den Erfolg Berlusconis, der alle Prognosen der Meinungsforschungsexperten übertraf.„Berlusconi hat die Wählerstimmen gegenüber den Erwartungen verdoppelt, mit denen der Mitte-rechts-Block in den Wahlkampf gestartet war. Das ist ein neues Wunder Berlusconis“, schwärmte Daniele Capezzone, Sprecher von Berlusconis Partei PdL.„5 stelle“: "Der Weg ist noch lang"Kritisch über den Erfolg des Mitte-rechts-Lagers zeigte sich die Bewegung „5 stelle“.„Der politische Neubeginn hat in Italien begonnen, doch der Weg ist noch lang. Ein Teil des Landes glaubt noch den sinnlosen Versprechen Berlusconis“, kommentierte der „Fünf Sterne“-Kandidat in Kampanien, Roberto Fico.Der linke Spitzenpolitiker und Turiner Bürgermeister, Piero Fassino, spielte Berlusconis Erfolg herunter. „Ich unterschätze nicht Berlusconis Wahlergebnis, doch man muss hervorheben, dass er vor fünf Jahren im Senat 38 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Man kann nicht behaupten, dass er an Stimmen dazu gewonnen hat“, kommentierte Fassino.Lega stürzt abDie mit Berlusconi verbündete Lega Nord musste in Norditalien starke Stimmenverluste hinnehmen. Die Partei schaffte es auf lediglich vier Prozent.„Wir haben die Allianz mit Berlusconi teuer bezahlt“, kommentierte der Bürgermeister von Verona und Lega-Spitzenpolitiker Flavio Tosi.Er äußerte die Hoffnung, dass Lega-Chef Roberto Maroni den Wahlkampf für das Amt des Gouverneurs in der Lombardei gewinnen wird.„In diesem Fall wird sich die Allianz mit dem PdL gelohnt haben“, sagte Tosi.apa________________________________________________________________________Die Parlamentswahlen sind geschlagen, das Ergebnis ist ein Patt. Italien scheint somit unregierbar. Was nun? Stimmen Sie ab in unserer TED-Umfrage.