Nachdem Draghi per 1. November Nachfolger von Jean-Claude Trichet als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) wird, ist in Rom der Kampf um den Chefposten der Banca d'Italia entbrannt.Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich jetzt mit Draghi darüber geeinigt, den Generaldirektor der Bankitalia, Fabrizio Saccomanni, als neuen Gouverneur der Notenbank zu ernennen, berichten italienische Medien.Der 68-jährige Saccomanni, der auf eine lange Karriere in der Notenbank zurückblicken kann, würde für Kontinuität sorgen, meinte Draghi.Saccomanni zähle zu den erfahrensten Topmanagern der Zentralbank in Rom. Schon seit Wochen gilt Saccomanni als Favorit im Rennen um Draghis NachfolgeWirtschaftsminister Giulio Tremonti unterstützt dagegen die Kandidatur des Generaldirektors im Schatzministeriums, Vittorio Grilli.Der 54-jährige Grilli hat die Weichen für die strenge Sanierungspolitik der italienischen Finanzen gesetzt. Seit über 20 Jahren bekleidet Grilli Spitzenpositionen im römischen Schatzministerium. Tremonti kann mit der Unterstützung der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega Nord rechnen, die den Mailänder Grilli bevorzugt.Seit Wochen sind die Beziehungen zwischen Berlusconi und Tremonti gespannt. Der Wirtschaftsminister, der ein milliardenschweres Sparpaket zur Eindämmung der italienischen Verschuldung verfasst hat, gilt als isoliert und politisch stark geschwächt.Tremonti wird unter anderem beschuldigt, sich zu spät für die Eindämmung der kolossalen Verschuldung des Landes eingesetzt zu haben.