Berlusconi, der am Mittwoch auf der Insel erwartet wird, will sich persönlich um die Krise kümmern. „Die Regierung will, dass Lampedusa wieder zu einem normalen Leben zurückfindet“, erklärte Berlusconi nach einem Treffen mit Kabinettsmitgliedern am Dienstagabend in Rom.„Die Migranten flüchten aus einer Welt ohne Freiheit, Demokratie und Wohlstand und suchen all dies bei uns“, betonte Berlusconi.Seine Regierung arbeite an einem Plan, um Lampedusa zu unterstützen. Der Premier versprach, dass am Mittwoch sechs Schiffe Lampedusa erreichen werden, um die Migranten aufs Festland zu bringen.Maroni: „Tunesier sollen abgeschoben werden“ Innenminister Roberto Maroni erklärte, dass die Tunesier abgeschoben werden sollen. „Die Abschiebungen werden im Einklang mit den europäischen Richtlinien und den internationalen Verträgen erfolgen. Wir werden die Menschenrechte berücksichtigen, wie wir es immer getan haben“, kommentierte der Innenminister. Die Tunesier, die in den letzten Wochen Lampedusa erreicht haben, seien Migranten und keine Flüchtlinge.Bossi: „Sie müssen weg“ Lega Nord-Chef Umberto Bossi, sprach sich für eine Zwangsabschiebung der tunesischen Migranten aus. „Sie müssen weg. Keine Region ist darüber erfreut, sie aufnehmen zu müssen“, meinte Bossi. Der Lega-Chef zeigte sich über die Aussicht skeptisch, dass das Kabinett Berlusconi mit der tunesischen Regierung eine Einigung über die Rückkehr der Migranten erreichen könne. „Es ist fraglich, ob wir überhaupt jemanden finden, mit dem wir verhandeln können“, betonte Bossi in Anspielung auf die politischen Turbulenzen in Tunesien.Napolitano appelliert an EU Staatschef Giorgio Napolitano appellierte an die EU, Italien bei der Bewältigung des Flüchtlingsnotstands aktiv zu unterstützen. „Die Massenflucht der Migranten ist nicht nur ein italienisches Problem, es betrifft ganz Europa. Die EU braucht einheitliche Richtlinien bezüglich Migration und politischem Asyl“, betonte Napolitano. apa