Zwei große Demonstranten-Gruppen versammelten sich am Samstagnachmittag in Rom, um sich an einer großen Solidaritätskundgebung für die Mitte-Rechts-Regierung in Rom zu beteiligen. Mit der Kundgebung will die Gruppierung gegen den Ausschluss der Pdl-Wahlliste im Latium protestieren. Der Grund: Die Liste ist erst nach Ablauf der Zulassungsfrist eingereicht worden.Auf dem Lateranplatz hielten Berlusconi und andere Spitzenvertreter der Regierungskoalition Ansprachen. 3.000 Busse, drei Sonderzüge und mehrere Charterflüge aus allen Regionen Italiens wurden von Berlusconis Partei organisiert, um die Anhänger des Premierministers nach Rom zu bringen.„Hier stehen Freiheit und Demokratie auf dem Spiel. Sollte die Linke gewinnen, weil unsere Wahlliste ausgeschlossen wurde, wäre das ein äußerst gravierender Präzedenzfall für das Land“, betonte Berlusconi vor der Demonstration am Samstag. Der Regierungschef befürchtet wegen des erfolglosen Streits um die Zulassung seiner Wahlliste in Rom negative Auswirkungen auf sein Image. Seine Popularität sei in den vergangenen Monaten laut jüngsten Umfragen bereits um zehn Prozentpunkte gesunken, sagte Berlusconi seinen Mitarbeitern.Mit der Kundgebung auf dem Lateranplatz reagiert Berlusconi auf eine Protestkundgebung der Opposition am vergangenen Samstag in Rom. Rund 200.000 Oppositionsanhänger hatten auf der Piazza del Popolo gegen Berlusconi demonstriert. Die Abstimmung in 13 der 20 Regionen Italiens gilt als wichtiger Stimmungstest für Berlusconis Mitte-Rechts-Koalition, zwei Jahre nach ihrem Wahlsieg bei den Parlamentswahlen 2008.Bei den Regionalwahlen 2005 hatte die Mitte-Links-Allianz zwölf von 14 Regionen, in denen gewählt wurde, erobert. Lediglich Venetien und die Lombardei blieben unter Kontrolle von Berlusconis Mitte-Rechts-Koalition.