Weitere Parlamentarier des Berlusconi-Lagers wollen noch am heutigen Donnerstag den Brief an den Premier unterzeichnen..Auch der Ex-Präsident der Region Friaul und Berlusconi-Vertraute Roberto Antonione versetzte dem Premier einen harten Schlag und verließ die PdL-Gruppierung. „Berlusconi muss das Handtuch werfen und die Regierungskoalition muss ausgedehnt werden. Das Kabinett ist nicht mehr regierungsfähig, weil es über keine Mehrheit mehr verfügt“, meinte Antonione.Weitere PdL-Abgeordnete, die ihre Unterschrift unter den Brief setzten, sind Giustina Destro, Fabio Gava, Giorgio Stracquadanio, Isabella Bertolini und Giancarlo Pittelli.Bossi: "Habe Berlusconi zum Rücktritt aufgefordert, er tut es nicht"Auch das solide Bündnis zwischen Berlusconi und der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega Nord wackelt. „Ich habe Berlusconi zum Rücktritt aufgefordert, es ist aber sinnlos, er tut es nicht“, sagte Bossi.In dieser turbulenten politischen Lage hat Staatschef Giorgio Napolitano eine Konsultationsrunde mit mehreren Parteichefs über die Entwicklungen in Italien gestartet. Der Präsident sondiert mit den Gruppierungen die Möglichkeit einer Allparteienregierung, die das gebeutelte Kabinett Berlusconi ersetzen könnte.Am Donnerstag wird Napolitano mit dem Chef von Berlusconis PdL-Partei, Angelino Alfano, treffen.Bersani: "Italien hat die Glaubwürdigkeit total verloren"Napolitano empfing am Donnerstag Oppositionschef Pierluigi Bersani. Unter dem Druck der akuten Schuldenkrise dürfe das Land keine Zeit mehr verlieren, mahnte Bersani. Die Regierung Berlusconi habe ihre Glaubwürdigkeit total verloren und müsse endlich das Handtuch werfen. Die Opposition sei bereit, Verantwortung für das Land zu übernehmen. „Italien erlebt die schwierigste Phase seit der Nachkriegszeit und braucht dringend eine politische Wende“, so Bersani.Die Mitte-Links-Allianz ist jedoch über die Aussicht einer Allparteienregierung gespalten. Die Grünen meinen, die einzige Lösung seien Neuwahlen.„Eine Allparteienregierung würde kaum etwas an der jetzigen wirtschaftspolitischen Linie ändern. Das Land kann nicht nach Richtlinien weitergeführt werden, die es in diesen Jahren an den Rand des Abgrunds getrieben haben, kommentierte der Chef der Grünen, Angelo Bonelli.apa/stol