Ein enger Vertrauter des Ex-Premiers bestätigte, dass der TV-Tycoon seine Kandidatur bei den Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr einreichen wolle.„Ja, Berlusconi ist der Kandidat für den Ministerpräsidenten“, sagte der Fraktionsvorsitzende des PdL, Fabrizio Cicchito, nach einem Treffen der Parteiführung in Berlusconis Wohnsitz in Rom am Donnerstagabend. Vorwahlen, um einen Kandidaten der PdL zu küren, wären somit ausgeschlossen.Es gebe eine „große Welle der Unterstützung“ für eine neue Kandidatur Berlusconis, hatte PdL-Chef Angelino Alfano am Mittwoch betont.„Viele bitten ihn darum, und ich gehöre zu ihnen. Ich denke, letztlich wird er sich zu einer Rückkehr entschließen“, so Alfano. Der 41-jährige Ex-Justizminister hatte vor einem Jahr die Führung der von Berlusconi gegründeten Partei übernommen.Berlusconi will Italien wieder Optimismus verleihen Laut Medienberichten will Berlusconi die Sommerwochen nutzen, um seine Kandidatur vorzubereiten.Daher verzichte er auf seinen üblichen Urlaub auf Sardinien. Berlusconi wolle seine Partei in den ursprünglichen Namen „Forza Italia“ umbenennen. Außerdem wolle der Fernsehzar ein Team aus jungen Mitarbeitern aufbauen, das ihn bei seiner politischen Kampagne unterstützen soll.Berlusconi arbeite an einem politischen Programm, das dem von der Rezession geschwächten Italien wieder „Optimismus“ verleihen könne, berichtete die Tageszeitung „Corriere della Sera“.Hitzige Reaktionen in Rom Berlusconis Comeback-Pläne lösten hitzige Reaktionen in Rom aus. „Der Medienzar will wieder einmal zurück in die Arena, um seine Interessen zu verteidigen. Berlusconi altert zwar, verliert aber seine alten Gewohnheiten nicht“, betonte Italo Bocchino, Vizepräsident der Rechtspartei FLI.Berlusconis Pläne wurden auch offen vom Chef der christdemokratischen Partei UDC, Pier Ferdinando Casini, kritisiert.Berlusconis Comeback würde für die italienische Politik einen Schritt zurück bedeuten.„Es freut mich jedenfalls, dass Berlusconi seine Energie nicht verloren hat“, kommentierte Casini. mit/stol