Der 76-Jährige hofft auf eine Neubelebung seiner langjährigen Allianz mit der rechtsföderalistischen Lega Nord, doch die Verhandlungen gestalten sich durchaus schwierig.Bei Gesprächen in Mailand stellte die Lega Nord Berlusconis Verzicht auf seine Premierskandidatur als Bedingung für eine Wahlallianz mit seiner krisengeschüttelten Mitte-Rechts-Partei Volk der Freiheit (PdL/Popolo della Liberta), wie italienische Medien am Sonntag berichteten.Lega Nord verlangt von Berlusconi den Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur Die Lega Nord verlangt demnach von Berlusconi, dass er zugunsten des PdL-Vorsitzenden Angelino Alfano auf die Kandidatur verzichtet. Berlusconi lehnt dies jedoch ab.„Die Lega Nord kann keine Allianz mit dem PdL eingehen, wenn Berlusconi Premierskandidat ist“, bekräftigte Lega-Chef Roberto Maroni.Bündnis von 2000 bis 2011Die Partei war im Jahr 2000 ein Bündnis mit Berlusconi eingegangen, das bis zum Sturz der Regierung des Medienunternehmers im Jahr 2011 gehalten hatte. Danach hatten sich die Wege der beiden Gruppierungen getrennt.Berlusconis PdL hatte das Fachleutekabinett um Monti unterstützt, während sich die Lega Nord zur Opposition gegen die Technokratenregierung entschlossen hatte.Berlusconi braucht die Unterstützung der Lega Nord, um sich in den norditalienischen Regionen zu behaupten, in denen die föderalistische Gruppierung stark verankert ist.Die Lega ist ihrerseits auf Berlusconis politische Hilfe angewiesen, um die Kandidatur Maronis für das Amt des Präsidenten der Region Lombardei bei den Regionalwahlen im Februar zu fördern.„Monti ist von der EU entsandt worden, um Norditalien seines Reichtums zu berauben“Die Lega führte in den vergangenen Monaten eine scharfe Kampagne gegen Monti. Der frühere EU-Kommissar gilt der europaskeptischen Partei als rotes Tuch.„Monti ist von der EU entsandt worden, um Norditalien seines Reichtums zu berauben. Monti hat die Führung Italiens übernommen, obwohl er von der Bevölkerung nicht gewählt worden war“, betonten Spitzenpolitiker der Partei.Monti will zwar die Führung einer Koalition von Zentrumsparteien für die Parlamentswahlen im Februar übernehmen. Er möchte sich jedoch nicht um ein Parlamentsmandat bewerben, weil er als Senator auf Lebenszeit bereits über einen Sitz im Abgeordnetenhaus verfügt.„Die Zentrumsparteien haben mir ihre Unterstützung bei der Umsetzung meiner Agenda zugesichert. Dies ermutigt mich, diese politischen Kräfte im Hinblick auf die Parlamentswahlen zu unterstützen“, betonte Monti am Freitag.Erst vergangene Woche hatte der Ex-Premier ein umfangreiches Reformprogramm vorgestellt.apa