Der 61-Jährige setzte sich wie erwartet in einer Stichwahl gegen den jungen Bürgermeister von Florenz, Matteo Renzi, durch.Ersten Erhebungen zufolge erhielt Bersani 61,1 Prozent der Stimmen, Renzi 38,8 Prozent.Renzi: „Bersani hat klar gewonnen“Bersani hatte in der ersten Runde der Urwahl vor einer Woche 44,9 Prozent der Stimmen erhalten. Der 37-jährige Renzi kam auf 35,5 Prozent der Stimmen.Der Toskaner gratulierte Bersani zum Erfolg. „Er hat klar gewonnen, das müssen wir ehrlich zugeben“, sagte Renzi.An der Stichwahl durften sich alle volljährigen Italiener sowie EU-Bürger und Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung beteiligen.Auch in Südtirol wurde gewählt. Hierzulande wurden insgesamt rund 6.000 Stimmen abgegeben.9.000 „Wahllokale“ wurden auf dem gesamten nationalen Gebiet eingerichtet. 80.000 freiwillige PD-Anhänger sorgten für einen reibungslosen Verlauf der Stichwahlen.Als Parteichef wäre Bersani der natürliche Spitzenkandidat der Mitte-Links-Allianz, doch der seit 2009 amtierende PD-Vorsitzende hatte sich für Vorwahlen ausgesprochen, um den Wählern die Möglichkeit zu geben, selbst den Premierkandidaten zu bestimmen.Sein Sieg bei der Stichwahl konsolidiert seine Führungsposition innerhalb der Partei.PD zurzeit Italiens stärkste EinzelparteiDa der PD derzeit in Umfragen mit rund 30 Prozent der Stimmen Italiens stärkste Einzelpartei ist, hat ihr Spitzenkandidat gute Chancen, Ministerpräsident zu werden.Allerdings müsste der PD, eine Koalition mit anderen Parteien eingehen.Der PdL von Ex-Premierminister Silvio Berlusconi muss sich laut Umfragen mit circa 15 Prozent der Stimmen mit dem dritten Platz hinter der Protestbewegung „Fünf Sterne“ um den Starkomiker Beppe Grillo begnügen.Bersani hatte wiederholt erklärt, er werde Montis Sparkurs fortsetzen. Allerdings will er Erleichterungen für Arbeiter und einkommensschwache Bürger durchsetzen und mehr für das Wirtschaftswachstum unternehmen.Rätselraten um weitere KandidatenNoch unklar ist, gegen wen Bersani bei den Parlamentswahlen antreten wird, die Indiskretionen zufolge am 10. März stattfinden könnten.Monti, der seit einem Jahr eine Technokratenregierung führt, hat erklärt, bei der Wahl nicht anzutreten.Zugleich hat er aber seine Bereitschaft betont, als Ministerpräsident weiterzumachen, wenn dies nötig sein sollte – etwa bei einem unklaren Wahlausgang im kommenden Jahr.Ex-Regierungschef Berlusconi hat in den letzten Tagen erneut mit Aussagen über seine politische Zukunft verwirrt, indem er erklärte, er denke darüber nach, in die Politik zurückzukehren.Der 76-Jährige, der Ende Oktober zu vier Jahren Haft wegen Steuerbetrugs verurteilt worden war, hatte sich zuletzt oft widersprüchlich geäußert.Spekulationen kursieren, nach denen sich Berlusconi von seiner PdL-Partei lossagen und ein Comeback über eine andere, womöglich neue Partei versuchen könnte.stol/apa