Der Bettenstopp reißt tiefe Risse in die SVP: Im 2.Gesetzgebungsausschuss des Landtags versenkten die Bauern den Vorschlag des Landesrats. Als Retourkutsche winkten HGV (Tauber) und Arbeitnehmer im 3. Gesetzgebungsausschuss einen Artikel durch, der Urlaub am Bauernhof enge Fesseln angelegt und Zusagen vom Tisch fegt, dass bäuerliche Betriebe unter 6 Hektar bzw. 5 Großvieheinheiten vom Bettenstopp ausgenommen sind. Jetzt soll am 19. Juli dre Parteiaussschuss entscheiden, was für die Abstimmung im Landtag am 25. Juli gelten soll.<BR /><BR />Doch die SVP wäre nicht die SVP, wenn man nicht mit allen Mitteln versuchen würde, eine Zerreißprobe im Parteiausschuss zu vermeiden. 2 Stunden wurden in der SVP-Landtagsfraktion gestern Risse gekittet. „Wir haben eine gute Basis für ein Miteinander gefunden. Die Fronten sind nicht mehr so verhärtet“, sagt Magdalena Amhof. „Drohungen, dass wir nicht mehr kandidieren dürften oder vors Schiedsgericht kämen, wenn wir nicht im Gleichschritt marschieren, sind vom Tisch. Auf menschlicher Ebene wurde die Sache nach einem feinen Wochenende, wo sich die Gemüter abgekühlt haben, bereinigt“, sagt Bauernvertreter Franz Locher. Umgekehrt, wurde den Bauern aber auch beschieden, dass es kein Miteinander geben kann, wenn „jede Richtung in der SVP knallhart ihre Interessen verfolgt und abstimmt, wie sie will“, so Helmuth Renzler. Zudem dämmert den Bauern, dass sie bei einer Abstimmung im Parteiausschuss wohl den Kürzeren ziehen würden. „Eine Mehrheit gegen die Bauern, um mich, Manfred Vallazza und Sepp Noggler abzuwatschen, ist bald organisiert“, so Locher.<BR /><BR />Fazit: Alle Seiten haben Interesse aufeinander zuzugehen. Konkret könnten die Bauern nun doch die von Schuler geforderte Obergrenze akzeptieren, wonach große Obst- und Weinbaubetriebe (über 6 Hektar) beim Urlaub am Bauernhof dem Bettenstopp unterliegen. Im Gegenzug müsste die Ausnahme, wonach der Bettenstopp für kleinere bäuerliche Betriebe nicht gilt, bereits im Gesetz verankert und nicht erst per Durchführungsverordnung geregelt werden. „Das könnte eine Lösung sein“, so Locher und Vallazza. „Versprochenes vergeht, das Geschriebene bleibt“, so Noggler.<BR /><BR />Landesrat Schuler betont, dass keine andere Kategorie so viele Ausnahmen erreicht hat, wie die Bauern. „Zu diesen stehe ich. Anders als es scheint, sind wir nicht weit von einander entfernt. Die gesamte Berglandwirtschaft wird bei UaB vom Bettenstopp ausgenommen, einziger Streitpunkt ist die Obergrenze für Obst- und Weinbau.“ Jedenfalls ist Schuler kompromissbereit was die Verankerung bäuerlicher Ausnahmen schon im Gesetz betrifft. „Wenn das größte Problem darin besteht, dass wir all ein bisschen Recht haben, werden wir das auch noch regeln.“