Die zuständige Landesrätin geht bei den Ausnahmen vom Bettenstopp noch einen Schritt weiter und bringt eine zusätzliche Gruppe ins Spiel. <BR /><BR /><BR />Für gestern angekündigt, wurde die Pressekonferenz des Landesrats zur Umsetzung des Landestourismusentwicklungskonzeptes aus „terminlichen“ abgesagt. Die Gründe sind aber nicht terminlich, vielmehr hat seine eigene Partei dem Landesrat in Sachen Bettenstopp eine Arbeitsgruppe aus Bürgermeistern aufs Auge gedrückt – und diese war nicht amüsiert vom Gang an die Öffentlichkeit des Landesrates. „Wir brauchen noch 2 Wochen, haben interveniert und das wurde verstanden“, sagt Bürgermeister Albin Kofler, Chef des SVP-Ausschusses Gemeindepolitik.<h3> Erfolg für HGV</h3>Vor allem aber hat Schuler ein neues Problem an der Backe. 2 Jahre wurde verkündet, dass der Bettenstopp „für alle“ gelten würde. Dann aber stieg der HGV auf die Barrikaden und erreichte Lockerungen für Hotels, weil eine Kategorie ausgenommen wurde: Urlaub am Bauernhof „sofern für das Überleben des Betriebes notwendig.“<BR /><BR />Darüber, was dies konkret heißen soll, rätseln alle. Jetzt, wo es an die normative Umsetzung des Bettenstopps im Landtag geht, muss Landesrat Schuler dies genau definieren. Vorschläge dazu gab es mehrere. „Ursprünglich wurde von höchster Stelle gesagt, die bäuerliche Ausnahme gelte fürs Berggebiet mit Erschwernispunkten, womit wir voll einverstanden wären“, so HGV-Präsident Manfred Pinzger. Schuler verwarf diese Option jedoch – auch Talbauern sollen bis zu 5 Ferienwohnungen betreiben und auch neue Betriebe für Urlaub am Baurnhof öffnen dürfen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-53495334_quote" /><BR /><BR />Einige Zeit stand im Raum, die Ausnahme vom Bettenstopp jenen Bauern zuzugestehen, die in über die Bauernkrankenkasse (Ex-SCAU) versichert sind. SBB-Chef Leo Tiefenthaler räumt ein, dass diese Option sogar vom Bauernbund ins Spiel gebracht wurde. „Bei näherer Analyse wurde aber festgestellt, dass damit alle Nebenerwerbsbauern ausgeschlossen würden und das geht auf keinen Fall“, so Tiefenthaler und Schuler unisono. Nun – so Schuler – habe er dem Bauernbund eine neue Variante unterbreitet, die „weitreichender ist, als das was sie selbst wollten.“ Am Freitag will der Landesrat sie im Landesbauernrat durchbringen – dürfte sich dort allerdings eine Abfuhr abholen.<BR /><BR />Denn: „Urlaub am Bauernhof soll frei und komplett vom Bettenstopp ausgenommen sein“, so Tiefenthaler. Mit 5 Wohnungen oder 8 Zimmern sei der Bereich in Südtirol bereits geregelt. „Das sind Einschränkungen genug. Auf Staatsebene gibt es gar keine. In anderen Regionen gibt es UaB-Betriebe mit 200 Betten und 3 Köchinnen“, so Tiefenthaler. Der Preisverfall für landwirtschaftliche Produkte sei enorm. „Viele können von ihren Produkten nicht mehr leben: Der Zuerwerb am Hof muss frei bleiben.“ Das sei auch die Linie der bäuerlichen SVP-Vertreter im Landtag, bestätigt Manfred Vallazza.<h3> Auch Privatzimmervermietung?</h3>Noch einen Schritt weiter geht Landesrätin Maria Kuenzer. Sie würde UaB und Privatzimmervermietung vom Bettenstopp ausklammern: „Beide Bereiche sind streng geregelt“. Es sei besser bei dieser geregelten Schiene zu bleiben. Andernfalls die Gefahr groß, dass auf Plattformen wie AirbnB ausgewichen wird, die kaum kontrollierbar sind. <BR /><BR /> Schuler aber denkt nicht daran. Es sei wichtig, bäuerliche Betriebe durch Zuerwerb zu erhalten. „Gleichwohl ist eine Grenze zu ziehen, ab der Betriebe nicht mehr darauf angewiesen sind.“ Dass die Bauern im Landtag die Stimmen haben, (fast) alles durchzudrücken, ist klar. „Dann sollen sie diese ausspielen, aber danach viel Glück. Alles hat Grenzen und wir werden sie ziehen“, sagt Schuler. <BR /><BR />