Eigentlich angetreten, um am Dreierlandtag in Meran Einigkeit zu demonstrieren, klaffen die Anträge aus Tirol und dem Trentino meilenweit auseinander. Mittendrin Südtirol, als Vermittler, und eine Mehrheit, die um eine (weich gespülte) Lösung ringt. Und einen Antrag des Team K zur Einrichtung eines grenzüberschreitenden Komitees für gemeinsame Verkehrsstrategien, der sicher durchgehen wird. <BR /><BR />Erstmals seit sechs Jahren tagt der Dreierlandtag mit den Abgeordneten aus Tirol, Südtirol und dem Trentino wieder in Meran. Doch während man zu Beschlüssen über Zusammenarbeit bei Rettungsdiensten und Forschungsprojekten über jugendlichen Medienkonsum leicht Konsens findet, geht es in Sachen Verkehr auf der Brennerachse zu wie im Bazar – und es wird um eine Einigkeit gerungen, die es nicht gibt.<h3> 11,5 Millionen Pkw und 2,5 Millionen Lkw auf der Brennerachse</h3>Geschlossen haben die Tiroler einen Beschlussantrag vorgelegt, in dem sie auf 11,5 Millionen Pkw und 2,5 Millionen Lkw auf der Brennerachse verweisen. Die Belastungsgrenze sei „in jeder Hinsicht“ erreicht. Von den drei Landtagen wird ein „Bekenntnis“ zu den geltenden verkehrsbeschränkenden Maßnahmen wie Nachtfahrverbot gefordert.<BR /><BR /> Diametral entgegengesetzt fordern die Trentiner eine Aussetzung des Nachtfahrverbots für Lastkraftwagen. Die Lueg-Brücke sollte während der gesamten Bauzeit zweispurig befahrbar bleiben. 2023 wurden über den Brenner allein aus Deutschland Waren um 1,2 Milliarden Euro ins Trentino importiert. Das „Problem Lueg“ könnte den Wert um 20 Prozent reduzieren, ganz zu schweigen von den Nachteilen für den Tourismus. <h3> Was das Team K fordert</h3>In der Mitte liegt ein Antrag des Team K. Er fordert die Einrichtung eines grenzüberschreitenden Komitees aus Tirol, Südtirol, Trentino, den Gebietskörperschaften, Italien und Österreich. Und zwar mit dem Ziel, Strategien für ein Verkehrsmanagement auf der Brennerachse zu erarbeiten. Keine Revolution, aber der kleinste gemeinsame Nenner. Jedenfalls signalisierten gestern die Tiroler Zustimmung, die SVP und auch die Trentiner.<BR /><BR /><embed id="dtext86-70244711_quote" /><BR /><BR />Weil es aber nicht sein kann, dass der einzig genehmigte Antrag von der Opposition kommt, basteln auch die Mehrheiten an einem Konsens. Dazu wurde ein Antrag auf Vertagung auf heute gestellt. Wahrscheinlich, so hieß es gestern aus SVP-Kreisen, werde es am Ende drei Anträge geben. Alle ziemlich weich gespült, aber dafür kann man sie einstimmig durchwinken.<BR /><BR />Sauer ist Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider: „Wenn jeder nur auf sich schaut, kommen wir nicht weiter.“ Die Kostenwegerichtlinie gebe Spielraum für eine variable Bemautung, mit der gewisse Fahrtzeiten teurer, andere billiger würden. Derzeit funktioniere nicht einmal der Austausch von Informationen zu Baustellen. Polnische Lkw-Fahrer müssten sie auf der Webseite der Asfinag suchen.