Viele bringen eine dramatische Vergangenheit mit, andere wollen einfach eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder und es gibt auch jene, die zweifelsohne als Hasardeure bezeichnet werden können. Die Anwesenheit Letzterer sorgt für ein ungutes Gefühl unter allen und schlägt sich auch in den täglichen Presseaussendungen der Ordnungskräfte nieder. Das von ihnen erzeugte Unwohlsein schürt Misstrauen.<BR /><BR />Der Rassismus war dieser Tage auch Thema in der Landeshauptstadt. Der Bevölkerung wurde medial eine kollektive Diskriminierung von Menschen anderer Hautfarbe attestiert. Völlig unreflektiert haben einige Vereinigungen und Parteien den Vorwurf dazu genutzt, um ihrem Herzschmerz im Dienste für mehr Menschlichkeit und Humanität Luft zu verschaffen. Besonders emsig: die Bozner Grünen.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-54600057_quote" /><BR /><BR /><BR />Die Nachricht eines seit vielen Jahren mit seiner Familie in Bozen wohnhaften Senegalesen, nach Frankreich auszuwandern, der Erfahrungsbericht seines Alltags in der Landeshauptstadt – sein Sohn hat sich wegen seiner Hautfarbe von seinen Mitschülern gemobbt gefühlt, der Mann selbst wurde immer wieder nach seiner Aufenthaltsgenehmigung gefragt, obwohl er italienischer Staatsbürger ist usw. – war der Aufhänger, den großen Spiegel auszupacken. Er wurde dann einer Stadt, einem – wie es in der grünen Aussendung heißt – „Land der Widersprüche und Unterschiede“, in dem „der Wert menschlicher Beziehungen und sozialer Gerechtigkeit leider alles andere als selbstverständlich sind“, vorgehalten. <BR /><BR />Unverschämte Worte, die einer Bevölkerungsbeschimpfung gleichkommen und die Gesinnung der permanent Guten wieder einmal klar vor Augen führen. Auch der Bozner Gemeinderat, der unter normalen Umständen schon wenig bis nichts weiterbringt, musste sich mit dem Thema befassen.<BR /><BR />Erstaunlich ist obendrein, dass eine derartige Tirade aus dem Munde einer Partei kommt, die seit Jahren selbst mit am politischen Ruder der Landeshauptstadt sitzt. Wenn also Bozen ein Hort von Rassisten ist, dann stellt sich die Frage: Was haben die Grünen mit ihrer Politik der letzten Jahre in den Köpfen der Bürger verändert? Die Antwort ist nicht schwer: Offensichtlich nicht allzu viel.