Im Rahmen eines Treffens hat der Südtiroler Wirtschaftsring SWR am Donnerstag die wirtschaftsnahen Landtagskandidaten mit Vorschlägen und Forderungen versorgt.Den Fernsehbericht darüber hat auch der Bozner Bauernbundobmann Helmuth Alessandrini aufmerksam verfolgt. Beim Kurzinterview mit dem aktuellen SWR-Präsidenten Leo Tiefenthaler, der zugleich auch Obmann des Südtiroler Bauernbundes (SBB) ist, hat es Alessandrini dann förmlich vom Hocker geschleudert. Tiefenthaler hat von „einem bestimmten Ausbau des Bozner Flughafens immer im Respekt des Ergebnisses der Volksbefragung“ gesprochen.Für Alessandrini stand umgehend fest: „Ich trete als Obmann der Ortsgruppe Bozen sofort zurück.“ Der Bozner Bauernbundchef ist bekannt dafür, dass er seit jeher ein Gegner des Flughafens ist. „So etwas nun aus dem Mund von Tiefenthaler zu hören, war wie ein Schlag ins Gesicht“, sagt Alessandrini. Es gehe um Moral und Ethik und in dieser Diskussion müsse der oberste Bauernchef die Anliegen seiner Mitglieder vertreten.In einem persönlichen Gespräch hat Alessandrini Tiefenthaler seine Entscheidung mitgeteilt, ebenso den engsten Mitstreitern im Ortsbauernrat. Am Dienstag wird das Gremium anlässlich einer schon länger angesetzten Sitzung die Entscheidung des scheidenden Obmannes diskutieren und die Weichen für die Neuwahlen im November stellen. Alessandrini stellt dazu klar, dass die aktuelle Periode sowieso seine letzte ist: „Ich hätte aufgrund der SBB-Mandatsbeschränkung nicht neuerlich für dieses Amt kandidieren können. Diese Tatsache hat mit meiner nunmehr gefällten Entscheidung jedoch rein gar nichts zu tun.“Tiefenthaler findet die Reaktion von Alessandrini überzogen: „Wir haben schon vor geraumer Zeit bei einem Treffen mit den Ortsobmännern der betroffenen Gemeinden das Thema Flughafen besprochen. Damals hieß es, dass die aktuelle Situation für sie in Ordnung gehe“, erklärt Tiefenthaler. Zu dem, was er am Donnerstag gesagt hat, stehe er nach wie vor: „Das Ergebnis der Volksbefragung ist auf alle Fälle zu respektieren. Wenn wir den Flughafen beibehalten wollen, dann werden Anpassungen notwendig sein. Wer dies dann bewerkstelligt, werden wir sehen. Die öffentliche Hand wird es bekanntlich nicht sein.“fin