„La bandiera non segue il popolo, è il popolo che deve seguire la bandiera.“ Dieses Zitat steht auf dem Facebookpost von Salvadori. Auf deutsch: „Die Fahne folgt nicht dem Volk, sondern das Volk muss der Fahne folgen.“ Unter dem Zitat schreibt Salvadori: Joseph Goebbels, Propagandaminister des Dritten Reiches.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1181034_image" /></div> <BR /><BR />Ob das Zitat tatsächlich von Goebbels stammt, darüber herrscht Uneinigkeit. Sicher ist: Es handelt sich um einen Satz, der dem Geist der nationalsozialistischen Propaganda entspricht. <BR /><BR /><b> <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/nach-eklat-wegen-nazi-zitat-gemeinderat-salvadori-bezieht-stellung" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Was sagt Salvadori selbst zu seinem Facebookpost? – das lesen Sie HIER.</a></b><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1180974_image" /></div> <BR /><BR />Das Entsetzen ist groß, die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: „Im Namen der Verdi Grüne Vërc Bozen verurteile ich mit Nachdruck den Beitrag des Gemeinderats Diego Salvadori (Fratelli d’Italia), in dem er ein Zitat von Josef Goebbels, NSDAP-Funktionär und Propagandaminister des Dritten Reiches, veröffentlicht hat“, heißt es von Cornelia Brugger, Gemeinderätin der Grünen in Bozen. <h3> „Es handelt sich um eine Form der Verherrlichung des Nationalsozialismus“</h3>„Dieser Vorfall ist äußerst schwerwiegend und völlig inakzeptabel. Er geht weit über eine bloße Provokation hinaus“ betont Brugger weiter. „Es handelt sich um eine Form der Verherrlichung des Nationalsozialismus, die das Andenken an die Opfer und die grundlegenden Werte unserer Demokratie verletzt.“<BR /><BR />„Wenn eine öffentliche Einrichtung beschließt, ein Symbol zu zeigen, das mit bestimmten politischen Kämpfen verbunden ist, verwandelt sie einen neutralen Raum in einen ideologisch geprägten Raum. Die Regenbogenflagge ist nämlich ein Symbol von Bewegungen und politischen Agenden, die Bildungs-, Sozial- und Kulturthemen betreffen, die ebenso spaltend wie inakzeptabel sind.“<h3> Das sagt der Bozner Bürgermeister</h3>„Ich habe den Beitrag im Detail gesehen und sofort auch den Fraktionsvorsitzenden der Fratelli d’Italia um eine Entfernung (des Facebook-Posts…) gebeten“, betont Bozens Bürgermeister Claudio Corrarati in einer ersten Stellungnahme. <BR /><BR />„Außerdem werde ich Herrn Salvadori formell in mein Büro einbestellen – nicht nur für eine Erklärung, sondern auch für eine förmliche Ermahnung bezüglich einer Ausdrucksweise, die weder im Ratssaal noch von einem Gemeinderatsmitglied, das die Bürgerschaft und die öffentliche Verwaltung repräsentiert, akzeptiert wird“, so Corrarati.<BR /><BR />„Ich akzeptiere in keiner Weise, dass in irgendeiner Form auf das Dritte Reich, den Nationalsozialismus oder den Faschismus Bezug genommen wird – diese gehören der Erinnerung an, für das, was sie leider an Unheil angerichtet haben, aber sie sind keinesfalls zu verherrlichen.<BR /><BR />Ich habe eingegriffen und übernehme die Verantwortung. Innerhalb des Rathauses dürfen solche Dinge nicht geschehen – auch nicht in den sozialen Netzwerken derer, die das Rathaus vertreten“, betont der Bozner Bürgermeister. <h3> Das sagt Marco Galateo</h3>„Ich habe soeben mit Diego Salvadori gesprochen und ihn gebeten, eine klare und eindeutige Distanzierung von jeglicher Form der Legitimierung totalitärer Regime zum Ausdruck zu bringen – etwas, das er ebenso wie alle Mitglieder von Fratelli d’Italia teilt“, betont Marco Galateo, stellvertretender Landeshauptmann und Fratelli-d'Italia-Landesrat. <BR /><BR />„Darüber hinaus sind wir alle bei Fratelli d’Italia geeint und überzeugt davon, gegen jede Form der Diskriminierung arbeiten zu müssen. Sicherlich war es ein sehr unangenehmer Ausrutscher unseres Gemeinderatsmitglieds, der jedoch nicht als Zustimmung zu Prinzipien vergangener Diktaturen verstanden werden darf. Ich entschuldige mich im Namen der Partei bei allen, die sich durch das Zitat verletzt gefühlt haben könnten“, so Galateo.<BR /><BR />„ Es entspricht nicht unserem Selbstverständnis, es ist nichts, woran wir glauben, und es war ein Fehler – möglicherweise bedingt durch mangelnde Erfahrung in der Kommunikation. Wir werden unsere Schulungsprojekte zur Kommunikationsarbeit für unsere Führungskräfte und gewählten Vertreter verstärken, damit so etwas künftig nicht mehr passiert.“<h3> Die Stellungnahme von Forza Italia</h3>„Als Koordinator von Forza Italia möchte ich meine Empörung und vollständige Distanzierung von den Äußerungen des Gemeinderats Diego Salvadori zum Ausdruck bringen“, betont Christian Bianchi. „Sowohl in der Sprache als auch im Verhalten sind diese Aussagen inakzeptabel und schädlich für die gesamte Koalition. Forza Italia lehnt ein derart niedriges kulturelles Niveau entschieden ab – auch im Namen ihrer Gemeinderäte.“