In der Debatte betonte Thomas Widmann, dass die Reform nicht als 3. Statut missverstanden werden dürfe. Es sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, wofür er Dieter Steger und Meinhard Durnwalder, nicht aber Arno Kompatscher dankte. Vieles sei draußen geblieben. Man habe nicht einmal versucht, mehr zu erkämpfen.<BR /><BR /> Auch für Andreas Leiter Reber fehlen wichtige Themen wie z.B. Sanität oder zur Gleichstellung der Minderheitensprache bei der Integration. Zudem wurden die Ergebnisse des Autonomiekonvents vergessen und die Trentiner mussten bei den Verhandlungen nichts geben.<h3> Kritik an „Heimatverräter“-Plakate</h3>Für Daniel Alfreider (SVP) ist es erfreulich, dass es im Landtag die Zustimmung vieler Parteien gebe. Die Reform müsse schließlich vom Parlament genehmigt werden. Waltraud Deeg (SVP) kritisierte die Plakate, auf denen die SVP als „Heimatverräter“ hingestellt werde. Die Streichung der Einschränkung durch ökonomisch-soziale Reformen des Staates sei enorm wichtig. Sie habe bei den Berufsbildern im sozialen Bereich zu großen Problemen geführt. Auch die Wiedererlangung der Zuständigkeit für das Landespersonal sei ein wichtiger Schritt.<BR /><BR />Landeshauptmann Kompatscher (SVP) stellte klar, nie von einem 3. Autonomiestatut geredet zu haben. Nicht alle Forderungen seien angenommen worden, einige aber schon: Die Grenze der wirtschaftlich-sozialen Reformen des Staates sei gefallen. Das Verfassungsgericht habe sich bei Anfechtungen nie auf das nationale Interesse bezogen. Mehr als reine Wiederherstellung sei die primäre Zuständigkeit für Umwelt und für Handel. <BR /><BR />Das Einvernehmen habe man nicht in seiner harten Form erreicht, aber es gebe nun eine Niveausicherungsklausel: Ohne Einvernehmen könne das Parlament nichts vom Bestehenden wegnehmen. Mit der Reform werde übrigens nicht “Alto Adige“ eingeführt, sondern “Südtirol“ werde erstmals amtlich.<h3> Keine Änderungen am Text angenommen</h3>Zum Entwurf wurden einige Änderungsanträge vorgelegt. Angenommen wurden aber keine Änderungen am Text, sondern 10 Anmerkungen. Darunter ist auch jene der SVP, wonach die Reform – wie Oskar Peterlini angemahnt hatte – keine Anpassung an die Verfassungsreform 2001 ist. Die Anmerkung von Grüne/Widmann gilt dem nationalen Interesse, jene von Leiter Reber dem Minderheitenschutz, jene von Paul Köllensperger den erreichten Autonomiestandards.<BR /><BR />Da Anna Scarafoni und Andreas Colli fehlten gab es statt der angekündigten 28 nur 26 Jastimmen von SVP, FdI, FI, Civica, Freiheitliche, Team K, Grüne und PD. Dafür blieb es bei 6 Nein-Stimmen. Zwar glänzte Jürgen Wirth Anderlan durch Abwesenheit. Dafür aber stimmte Andreas Leiter Reber, der sich in der vorbereitenden Kommission enthalten hatte, diesmal mit Nein, weil gestern alle vorgebrachten Änderungen abgelehnt wurden.