„Es ist bemerkenswert, dass auch ein hochrangiger italienischer Politiker sich für diesen Vorschlag ausspricht. Es bestärkt uns unsere Forderung zu konkretisieren“, so Brugger.„Eine Bereicherung im europäischen Sinne“ Brugger sieht in der Doppelstaatsbürgerschaft sämtliche Vorteile für die Südtiroler. „Sie liegen auf der Hand: Zumal man sich ja nicht zwischen dem einen und dem anderen entscheiden muss, sondern zum Bestehenden etwas Neues dazu bekommt, sehe ich darin eine schöne Bereicherung im europäischen Sinn.“ Zudem sieht er darin die wichtigste Bestätigung „unseres Status als österreichische Minderheit in Italien“: „Es wäre eine neue Qualität unserer Anerkennung als Minderheit, wenn Österreich es möglich machte, uns Südtirolern auch die Staatsbürgerschaft zu geben“, so Brugger.Zweifel an der Machbarkeit und an der Haltung Italiens hat Brugger nicht: „Italien kann eigentlich gar nichts dagegen haben, weil es sich um nichts anderes handelt als Italien selbst für seine Minderheiten in Dalmatien und Istrien vorsieht.“ „Niemand wird dazu gezwungen“ Dort können all jene, deren direkte Vorfahren aus Italien stammen und die der italienischen Sprache und Kultur angehörig sind, auch die italienische Staatsbürgerschaft beantragen. „Genau so stellen wir es uns für Südtirol vor: Wer direkte Vorfahren aus Österreich hat, was bei fast allen Südtirolern der Fall ist, und wer sich zur deutschen Sprache und Kultur bekennt, soll auch die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen können“, so Brugger. Wichtig dabei: „Nichts geht automatisch, niemand wird dazu gezwungen. Aber wer möchte, soll auch die Möglichkeit haben", unterstrich Brugger.