„Wir wollen eine neue Balance“, sagte Lidington der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstagsausgabe). Dazu müsse gehören, die Brüsseler Zentralgesetzgebung zu überdenken. Es müssen auch thematisiert werden, bestimmte Verpflichtungen zu beenden, wenn die Wähler diese nicht mehr wollten. Seine Regierung wolle nicht grundsätzlich weniger Europa, sondern eine EU, mit der sich mehr Menschen zufrieden zeigen könnten, sagte Lidington.„In vielen Hauptstädten herrscht Frustration über so manche Entscheidungen auf EU-Ebene“, sagte der Minister. Eine der größten Herausforderungen für die EU sei ihr Demokratiedefizit. „Die Leute haben ein ungutes Gefühl dabei, dass immer mehr Entscheidungen über ihren Kopf hinweg nach Brüssel verlagert werden“, sagte der Politiker der konservativen Tory-Partei. Europa brauche mehr „vernünftige, pragmatische Politik“.Der britische Premierminister David Cameron will am Freitag in Amsterdam eine Grundsatzrede zu Europa halten. Es wird erwartet, dass er darin fordert, Kompetenzen aus Brüssel zurück in die Nationalstaaten zu verlagern. Cameron war in den vergangenen Monaten zunehmend EU-kritisch aufgetreten.Der Premier steht unter dem Druck des euroskeptischen Flügels seiner Tory-Partei sowie von Meinungsumfragen, nach denen eine zunehmende Zahl von Briten einen EU-Austritt des Landes befürworten.apa/afp