„Es geht mir um die Sache“, sagt sie. Bei den Grünen ist die Enttäuschung groß: „Wir nehmen zur Kenntnis, dass man 19 Jahre mit großer Leichtigkeit hinter sich lässt“, sagt Hans Peter Niederkofler.<BR /><BR />Am Montag haben ihre bisherigen Parteikollegen Johanna Schmiedhofer Ganthaler mitgeteilt, dass sie nicht mehr Teil der Grünen ist. An jenem Tag wurde bekannt, dass Ganthaler nach 19 Jahren Oppositionsarbeit für die Grünen als unabhängige Kandidatin in die SVP-Ratsfraktion wechselt und Stadträtin wird <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/ueberraschung-in-bruneck-sie-wird-neue-stadtraetin" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(wir berichteten)</a>. „Das ist eine eigenmächtige und persönliche Entscheidung, die wir nicht mittragen“, sagt Hans Peter Niederkofler, einer der nun 2 Grünen im Gemeinderat. <BR /><BR />Johanna Ganthaler kann die Enttäuschung verstehen. „Ich weiß, dass das keine edle Haltung ist. Der Preis ist hoch, weil ich mich bei den Grünen immer sehr wohlgefühlt habe“, sagt sie. Aber es gehe ihr um die Sache und darum, mitverwalten zu können. „Fast 20 Jahre auf der Oppositionsbank sind genug. Ich hätte bei den Wahlen im Frühling sicher nicht mehr kandidiert“, sagt sie. Das will sie jetzt – auf der SVP-Liste – nicht mehr ausschließen. <h3> „Damit verrät man sein politisches Habitat“</h3>Man kenne Ganthalers Beweggründe, Verständnis könne man dafür aber nicht haben, sagt Niederkofler. „Ich glaube nicht, dass es das Wert ist, weil man dafür zu viel wegschmeißt.“ Man verrate „sein politisches Habitat“, sagt er klar. Immerhin haben die Grünen Ganthaler ihre Tätigkeit über 4 Amtszeiten ermöglicht.<BR /><BR /> Niederkofler nimmt auch die SVP in die Pflicht. „Das ist einmal mehr der Beweis, dass man sich fürs Mitgestalten verschlucken lassen muss.“ Das sei nicht die Grüne Art, Politik zu machen. „Wir sind immer zur Zusammenarbeit bereit, aber gleichberechtigt und auf Augenhöhe.“ Niederkofler nimmt es Bürgermeister Roland Griessmair übel, „dass er mit unserer Fraktion nicht einmal über sein Ansinnen geredet hat“. Zumal sich die SVP ihre derzeitige Probleme selbst eingebrockt habe, wäre eine Berufung von außen besser gewesen, als sich von den Grünen das „Frauen-Problem“ lösen zu lassen.<h3> „Mehr Grün in die Regierung bringen“</h3>Ihre grüne Vergangenheit will Johanna Ganthaler nicht vergessen. „Ich hoffe, dass ich noch mehr Grün in die Stadtregierung bringen kann“, sagt sie. „Und ich glaube, das ist auch gewollt, sonst hätte man mich nicht gefragt.“ <BR /><BR />Die Biodiversitätsgruppe, deren Mitbegründerin sie ist, sei bereits viel eingebunden worden, beim Biodiversitätspark oder der Gestaltung der Schulzone. „Mir ist die Artenvielfalt wichtig, deren größtes Problem laut einer Eurac-Studie die einseitige Landschaft ist. Da kann man auf Gemeindeebene viel ändern“, sagt Ganthaler. Noch etwas ist ihr wichtig: „Ich halte wenig von Trennung und viel von Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg, gerade in einer Gemeindeverwaltung. Ich glaube, auch das hat für mich gesprochen.“