Wir haben mit ihm über seine Zeit in der Politik und über seine Zukunftspläne gesprochen. <BR /><BR /><b>Herr Busetti, wie kamen Sie in die Politik?</b><BR />Ludwig Busetti: Ich wollte eigentlich nie in die Gemeindepolitik einsteigen. Schon in sehr jungen Jahren war ich in mehreren nichtpolitischen Gremien des Dorfes tätig. Im Jahr 2000 habe ich dann spontan für das Bürgermeisteramt kandidiert, unterlag bei den Wahlen aber knapp. Der Bürgermeister Franz Pircher hat mich aber gleich zum Vizebürgermeister ernannt. Ich war 15 Jahre Vizebürgermeister und dann 10 Jahre Bürgermeister meiner Gemeinde.<BR /><BR /><Frage></Frage> <ITL> <KeinAbsatz><b>Wie erlebten Sie das Amt?</b><BR /><ITL></ITL> </KeinAbsatz> </ITL>Busetti: Ich hätte dieses Amt nie und nimmer ausgeübt, wenn mir der Kontakt mit den Mitbürgerinnen und Mitbürgern nicht Freude bereiten würde. Als Bürgermeister erlebt man aber nicht nur schöne Tage, sondern auch schwierige, zum Beispiel in der Pandemie. Mit den Bürgern hatte ich kaum Schwierigkeiten. Die positiven Seiten überwiegen daher bei weitem.<BR /><BR /><b><KeinAbsatz>Was würden Sie rückblickend als größte Errungenschaften Ihrer Amtszeit bezeichnen? </KeinAbsatz></b><BR />Busetti: Ich habe immer – schon als Vizebürgermeister – mit dem Gemeindeausschuss und Gemeinderat – gut zusammengearbeitet. Auch als Bürgermeister braucht man den Konsens aller. Daher spreche ich lieber von den Errungenschaften des Gemeindeausschusses und des Gemeinderats. Dazu zählen der Bau des Rathauses im Zentrum und des Rad- und Gehweges in der Vilpianer Straße, die Friedhoferweiterung, der Neubau der Turnhalle, das Dorfbuch, der Fußballplatz mit Kunstrasen, Kindergartenzubau, Bibliothek und Chorprobelokal sowie mehrere Vereinslokale im Haus der Vereine – um nur die wichtigsten Projekte zu nennen. <BR /><BR /><b>Was waren die größten Herausforderungen?</b><BR />Busetti: Gleich in den ersten Monaten als Vizebürgermeister ging beim Nalserbacher-Hof die Mure ab. Das war eine Herausforderung. Besonders schwierig war auch die Zeit der Pandemie. Jeden Tag kamen neue Bestimmungen und Verordnungen ins Gemeindeamt geflattert; es hatte ja niemand Erfahrung im Umgang mit einer solchen Situation. Man wollte dies machen, dann jenes; fast alles war falsch. Ich mache deshalb niemandem einen Vorwurf. Hoffentlich erleben wir so etwas nur einmal im Leben. Alles andere war normale Gemeindearbeit.<BR /><BR /><b><KeinAbsatz>Sie könnten als Bürgermeister weitermachen, ziehen sich aber aus der Politik zurück. Mit 4. Mai endet Ihr Auftrag – mit einem lachenden und einem weinenden Auge? </KeinAbsatz></b><BR />Busetti: Wenn ich auf mein Geburtsdatum schaue, weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Wehmut kommt auf, wenn ich daran denke, dass ich 25 Jahre lang jeden Tag gern in die Gemeindestube gegangen bin. Die Mitarbeiter waren alle wunderbar. Auch die Zusammenarbeit mit allen Organisationen und Vereinen war stets hervorragend. Ich hatte immer mit dem Gemeindeausschuss und dem Gemeinderat ein sehr gutes Auskommen – zum Nutzen der Mitbürgerinnen und Mitbürger. Auch mit der Dorfbevölkerung war das Auskommen stets gut. Ich freue mich aber auf mehr Zeit für die Familie und die Arbeit auf unserem Hof – wenn die Gesundheit mitspielt. Vor allem die Verantwortung für unser Dorf war schon eine schwere Bürde. <BR /><BR /><b>Bleiben Sie Nals in einem politischen Gremium noch erhalten?</b><BR /><ITL></ITL> <KeinAbsatz></KeinAbsatz>Busetti: Schauen Sie, ich bin meiner Partei so viel schuldig, dass ich der SVP, wie auch immer es gewünscht ist, zur Verfügung stehen werde. Ansonsten werde ich mich zurückziehen. <BR /><BR /><b><KeinAbsatz>Die Nachfolge ist offen. Was sollte Ihrer Meinung nach ein Bürgermeister unbedingt mitbringen? </KeinAbsatz></b><BR />Busetti: Jeder Mensch ist verschieden, auch der Bürgermeister. Ein Bürgermeister braucht unbedingt Zeit und Geduld für seine Mitbürger; die Menschen muss man mögen. Ein Bürgermeister muss auch zuhören können; auch das ist wichtig. Ich musste vieles lernen. <BR /><b><BR /><KeinAbsatz>Wie wird für Sie die Zeit ohne Gemeindepolitik sein? Was nehmen Sie sich vor? </KeinAbsatz></b><BR />Busetti: Es wird für mich sicher nicht langweilig. Der Hof, den ich meiner Tochter übergeben habe, braucht rund um die Uhr Arbeitseinsatz. Ich habe zum Glück eine tolle Familie und viele gute Freunde.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/nals-wahlbeteiligung-bei-656-prozent" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie alles zum Ausgang der Gemeinderatswahlen 2025 in Nals.</a>