Das Treffen in Cancún sei „nur ein Teil des Verhandlungsprozesses“. Alle Seiten sollten allerdings versuchen, bei dem nächsten Gipfel Ende 2011 in Südafrika ein „rechtlich bindendes Abkommen“ zu erreichen, sagte Xie Zhenhua vor der Presse in Peking. Rund 3000 Teilnehmer kommen von Montag bis Samstag nächster Woche in Tianjin nahe Peking zu einer UN-Klimakonferenz zusammen, die den Weg für Cancún ebnen soll. Seit dieser Woche laufen vorbereitende Verhandlungen einzelner Arbeitsgruppen. Es ist das erste Mal, dass China der Gastgeber für ein solches UN-Klimatreffen ist. Der Unterhändler und Vizedirektor der mächtigen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) schloss neue Zusagen Chinas als größter Energieverbraucher und Klimasünder der Welt allerdings aus. Mit Blick auf den Stillstand der Klimapolitik der US-Regierung durch den Widerstand im Kongress äußerte Xie Zhenhua Verständnis, dass die globale Finanzkrise die Bemühungen der USA und anderer Staaten erschwert habe. Das treffe aber mehr noch für China als Entwicklungsland zu, das gleichzeitig mehr als 100 Millionen Menschen aus der Armut holen müsse. „Wir sind mit größeren Schwierigkeiten konfrontiert als die entwickelten Länder.“China hoffe, dass die Industrienationen „mehr tun und ihre Anstrengungen verbessern, um die Führung bei einer bedeutenden Verringerung der Emissionen zu übernehmen“. Auch müssten sie den Entwicklungsländern finanzielle und technische Hilfe für ihren Kampf gegen die Erderwärmung leisten. China selbst halte an seiner Zusage fest, seine Emissionen für jeden erwirtschafteten Yuan bis 2020 um 40 bis 45 Prozent im Vergleich zu 2005 zu reduzieren. Auch soll der Anteil nicht fossiler Energieträger auf 15 Prozent gehoben werden.Er zeigte sich zuversichtlich, dass die bisherigen Einsparziele an Energie von 20 Prozent im Vergleich zum Wirtschaftswachstum von 2006 bis Jahresende noch erreicht werden können. Dass einige örtliche Behörden nicht nur den Strom für energiehungrige Industrien kürzten, sondern selbst für Haushalte abschalteten, um die Ziele doch noch zu erreichen, kritisierte Xie Zhenhua als „falsch“.Die in Kopenhagen angekündigten Ziele bis 2020 werden nach seinen Angaben zum Teil auch „bindend“ in den neuen Fünf-Jahr-Plan aufgenommen, der im März verabschiedet wird. „Wir müssen enorme Anstrengungen machen, um diese Ziele zu erreichen“, sagte Xie Zhenhua. Bisher seien Einsparungen noch leichter gefallen. China müsse vor allem den Entwicklungsmodus seiner Wirtschaft sowie die Verbrauchergewohnheiten ändern.dpa