Clinton sagte am Samstagabend in Jerusalem nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Israel mache „beispiellose" Konzessionen im Vergleich zu früheren Verhandlungen. Netanjahu habe „Zugeständnisse", wie etwa keine neuen Bauten, in der Siedlungspolitik angekündigt, sagte Clinton. Die US-Außenministerin begrüßte Netanjahus Entscheidung für ein Moratorium für Baugenehmigungen von neuen Siedlungen. Es ist der erste Besuch Clintons in Israel, seit die rechtsgerichtete Regierung von Netanjahu im Frühjahr ins Amt kam.Ein hoher US-Politiker sagte der „Jerusalem Post", dass die USA weiterhin einen Stopp aller Siedlungsaktivitäten verlangten. Das solle aber keine Vorbedingung für Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern sein.Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas beharrte am Samstag bei einem Treffen mit Clinton auf einem völligen israelischen Siedlungsstopp in Ostjerusalem und im Westjordanland. Abbas habe Clinton bei der Begegnung in Abu Dhabi klargemacht, dass es ohne einen solchen Schritt keine Friedensgespräche geben werde, sagte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat. Netanjahu und Außenminister Avigdor Lieberman betonten, Israel sei zu Friedensgesprächen ohne Vorbedingungen bereit, die Palästinenser jedoch nicht.„Ein Ende der Siedlungsaktivitäten, unter Einschluss von dem, was Israel als natürliches Wachstum bezeichnet, ist die Tür zur Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen", bekräftigte Erekat. Nach Medienberichten prangerte Abbas bei dem Treffen mit Clinton insbesondere den verstärkten Siedlungsbau in Ostjerusalem an, der die Lage weiter kompliziert habe. Das sei auch das Hauptthema bei dem Gespräch gewesen.Verteidigungsminister Ehud Barak rief die USA und die Palästinenser auf, die Friedensgespräche wiederzubeleben. In einer am Samstag in Jerusalem veröffentlichten Erklärung warnte er zugleich, dass eine „Sackgasse im diplomatischen Prozess" einzig der radikalislamischen Hamas und anderen extremistischen Gruppen nützen würde. „Es ist entscheidend, dass alle Seiten Anstrengungen unternehmen, um Verhandlungen aufzunehmen; dies ist eine einmalige Gelegenheit", betonte Barak.dpa