Heiße Diskussionen, alte Geschichten, mehrere Unterbrechungen: Im Gemeinderat von Corvara ging es gestern rund. Punkt Mitternacht lief der Countdown zur Bildung eines Gemeindeausschusses ab. Doch die „Uniun-SVP“ um Bürgermeister Robert Rottonara und die Liste „Düc A Düm“ erzielten bis dahin keine Einigung über die Zusammensetzung des Gemeindeausschusses. Das bedeutet, dass in Corvara neu gewählt wird.Bekanntlich muss innerhalb von 30 Tagen nach der Wahl ein Gemeindeausschuss bestellt sein, ansonsten wird die Gemeinde kommissarisch verwaltet und Neuwahlen vorbereitet. Diese Schritte werden nun in Corvara in die Wege geleitet. „Werden uns weiter um das Vertrauen bemühen!“Rottonara und die Südtiroler Volkspartei (SVP) zeigen sich nach den gescheiterten Verhandlungen enttäuscht. „Wir haben uns zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger um eine Lösung bemüht, ja wir haben alles versucht. Ich bedauere es persönlich sehr, dass die Liste ‚Düc Adüm’ zu keiner Einigung bereit war“, schreiben sie in einer gemeindamen Aussendung.„Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich meiner Pflicht als Bürgermeister nachgekommen bin, und dies mit viel gutem Willen und der ständigen Bereitschaft zum Gespräch und zu einer Einigung“, so Robert Rottonara. „Leider haben persönliche Motive in den Diskussionen aber eine größere Rolle gespielt als das Allgemeinwohl, und das ist für mich sehr enttäuschend.“ Mit seiner Liste „Uniun SVP“ habe er den Räten von „Düc Adüm“ mehrere vernünftige und nachvollziehbare Angebote unterbreitet, die aber alle abgelehnt worden seien. „Es liegt jetzt in erster Linie an ‚Düc Adüm’, der Bevölkerung das Scheitern der Verhandlungen zu erklären. Und gleichzeitig zu begründen, warum die Bürger wegen dieses Verhaltens noch einmal zu den Wahlurnen schreiten müssen.“ Ebenso verwunderlich sei es laut Rottonara, dass drei Gemeinderäte der Liste „Düc Adüm“, unter anderem auch Listenführer Franz Pedratscher, zu den letzten beiden Sitzungen des Gemeinderates erst gar nicht erschienen sind: „So handelt man nicht in Verantwortung gegenüber unserer Gemeinde und der Bevölkerung.“Die „Uniun SVP“ werde sich wieder der Wahl stellen, jetzt sofort auf die Bürger zugehen und sie weiter von unseren Zielen für Corvara überzeugen. „Denn wir möchten keinen einzigen Wähler, der uns am 16. Mai das Vertrauen geschenkt hat, enttäuschen“, so Rottonara. „Im Gegensatz zu anderen möchten wir weiter Verantwortung für diese wunderschöne Gemeinde tragen!“d/stol