Eingeladen hatten sämtliche Meraner Wirtschaftsverbände.<BR /><BR />Eloquent wie amüsant ackerte Journalist Rina fast zwei Stunden die brennenden Themen Merans durch. Angefangen beim jüngsten Aufreger, dem dreitägigen Verkehrschaos wegen des Fällens einer Zeder. Dal Medico verwies darauf, dass Gefahr in Verzug gewesen sei und man schnell habe handeln müssen. „Es war eine schwierige Entscheidung“, sagte er. „Wenig schmeichelhaft“ sei das Ganze für die Verwaltung gewesen, meinte hingegen Katharina Zeller. Die Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei und die Planung müsse unbedingt verbessert werden, so Zeller.<BR /><BR />Und wie soll die Mobilität 2030 ausschauen? Die Öffis müssten potenziert werden, „damit es bequemer ist, Bus oder Rad zu fahren, als das eigene Auto zu nehmen“, so Zeller. Dal Medico plädierte für einen „guten Kompromiss. Den Nachbargemeinden muss klar gemacht werden, dass nicht jeder ins Zentrum kann“.<BR /><BR /> Wie wolle man bezahlbaren Wohnraum konkret realisieren, fragte Rina. „Ein Beispiel gibt es bereits in der Postgranz, wo Wohnbaugenossenschaften bauen können und Private Wohnungen mit Preisbindung bauen werden“, sagt Dal Medico. „Großes Potenzial bietet weiters die Umwandlung von Ex-Gewerbegebieten. Von den Privaten müssen wir für den Mehrwert leistbaren Wohnraum einfordern“, so Zeller. Sie stellte auch den Verkauf von Gemeindewohnungen in den Raum, um damit andere Wohnungen zu sanieren. <BR /><BR />Dass zum leistbaren Wohnen bis auf das Gritsch-Areal wenig vorzuweisen sei, liege am Koalitionspartner. „Wir haben bereits vor drei Jahren Druck gemacht, aber unsere Koalitionspartner haben sehr lange zugewartet“, setzte Zeller einen Nadelstich. <BR /><BR /> Differenzen in der Koalition seien auch der Grund, warum es nach zwei Jahren noch immer nicht gelungen ist, 296 Vorschussbetten des Landes Beherbergungsbetrieben zuzuweisen. Zeller widersprach Dal Medico, wonach man sich eh fast einig gewesen sei. „Ihr wolltet weitere Betten für sogenannte Airbnb und wir nur Betten für Hotellerie und einen kleinen Teil für Urlaub am Bauernhof“, so Zeller. <BR /><BR />Reizthema war auch Rinas Feststellung, dass Meran 2024 rund 45 Mio. Euro Überschuss aufweise – einerseits sparen und dann einen Überschuss erwirtschaften. „Das hat mich sehr geärgert, da mir immer gesagt wurde, dass kein Geld für eine neue Rockarena da sei“, so Zeller. <BR /><BR />Dal Medico übte Kritik am Müllsammelsystem und damit an Zeller. Die Presscontainer seien zu und Wertstoffglocken sollten überdacht werden. „Hier muss durchgegriffen werden“, so Dal Medico. Zeller entgegnete, dass sie das System nur geerbt, aber die Biomüllsammlung eingeführt habe. Eine verstärkte Tür-an-Tür-Sammlung des Mülls hätte zur Folge, dass Müll sauberer getrennt würde, es koste aber mehr. So könnte man auf Wertstoffinseln verzichten. „Verschwinden diese, verschwinden illegal abgelagerter Müll und Ratten.“ <BR /><BR />Und zum politischen Klima meinte Zeller, sie hätte auf die Tiefschläge, die sie über die Sozialen Medien getroffen hätten, verzichten können. Das sei nicht das übliche Gesprächsklima. Dal Medico, auf seinen Stadtrat Zaccaria angesprochen, meinte, dass dieser „in einer privilegierten Position am Fenster sitzen und zuschauen kann“.