Kroatien blieb jahrelang zu einem guten Drittel besetzt, was ignorante Eurokraten wie der damalige EU-Kommissar Hans van den Broek zum Anlass nahmen, es aus der Liste der Kandidatenländer für die EU-Osterweiterung herauszudrängen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-56657396_quote" /><BR /><BR /> In ganz Europa suchten Vertriebene aus den okkupierten Teilen dieser jungen Demokratie Schutz und Aufnahme. Dieses Land heißt Kroatien und wird in Europas Medien kaum noch erwähnt. Sicherlich hat es seine Probleme und außerdem immer noch mit den Folgen eines verheerenden Erdbebens vor einigen Jahren zu kämpfen. <BR /><BR />Die heurige Tourismus-Saison war aber hervorragend, und an der Spitze der Regierung stehen mit Ministerpräsident Andrej Plenkovic und seinem Außenminister Gordan Grlic Radman 2 christliche Paneuropäer, die vielsprachig und international bestens vernetzt sind. Zum Jahreswechsel wird in Kroatien der Euro eingeführt, auf den die Bürger anderer EU-Mitgliedstaaten – wie Schweden, die Tschechische Republik oder Ungarn – wahrscheinlich noch recht lange warten müssen. <BR /><BR />Allerdings schauen die Tschechen, sehr mitteleuropäisch orientiert wie das kroatische Volk, aufmerksam auf ihr beliebtestes Urlaubsland, dem sie sich auch sonst sehr verwandt fühlen. In der Regierung des pro-europäischen tschechischen Premierministers Petr Fiala gibt es ebenfalls schon einige Minister, die mit Blick auf Agram/Zagreb laut über eine Zugehörigkeit zur Eurozone spekulieren. <h3> Schengen-Mitgliedschaft noch ausständig</h3>Verärgert sind die Kroaten aber, dass sie trotz großer Anstrengungen nach wie vor nicht als volles Schengen-Mitglied anerkannt werden. Dabei lädt man einen nicht unerheblichen Teil des Schutzes der EU-Außengrenzen auf ihre Schultern und benötigt dringend ihre stabilisierende Wirkung in Südosteuropa, wo nicht nur Putin, sondern auch Türken und Iraner Unruhe stiften.