„Unser Ziel ist es aber nicht, mehr Besitz anzuhäufen“, stellt der Direktor des Landesamtes für Natur, Leo Hilpold, klar. <BR /><BR />Geplant sei hingegen, die Arten bestmöglich durch einen Biotop-Verbund zu schützen, vor allem in Tallagen.<BR />„Diese Aufgabe kommt von der EU mit der Flora-Fauna Habitat-Richtlinie“, erklärt Hilpold. Es gebe einzelne „Inseln“, die seien Refugialräume für Tierarten wie etwa das Adlermoos in Salurn. Rundherum befinden sich Intensivkulturen. Ein Graben könnte dann theoretisch einen Korridor darstellen. „Befindet sich auf der anderen Seite des Grabens ein weiteres Biotop, so könnte man die beiden Biotope verbinden“, erklärt Hilpold. Für den Naturschutz sei es wichtig, landauf landab solche Korridore zu schaffen, damit die Tiere und Pflanzen „im Verbund“ leben können. So könne man auch längerfristig Populationen bzw. ganze genetische Bestände garantieren – und damit auch die Biodiversität; und dies sei das Ziel.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1083921_image" /></div> <BR />Manche privaten Grundbesitzer behalten ihr Biotop mit Freude und Überzeugung, weil es sich um einen wilden Lebensraum handelt und die Natur in ihrer Ursprünglichkeit widergespiegelt wird – wie etwa im Unterland, wo nach der Begradigung des Etschverlaufs noch Reste der ursprünglichen Auwälder übrig geblieben sind, berichtet Amtsdirektor Hilpold. Andere hingegen haben die Bereitschaft, Flächen für den Biotopverbund mit einzubringen. Das Land muss jedoch nicht notwendigerweise Besitzer sein. Oft begrüßen es Biotop-Besitzer, wenn das Land dort Maßnahmen durchführt wie beispielsweise Renaturierung oder Pflege, berichtet Hilpold. <h3> Das Ziel: Geschützte Arten noch besser schützen</h3>„Wenn das Land Biotope ankauft, dann beispielsweise solche, wo die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass damit geschützte Arten noch besser geschützt werden können als durch den privaten Grundbesitzer“, erklärt der Amtsdirektor. „Es geht in erster Linie um Naturschutz.“ Zudem habe das Land den Vorteil, dass es bei einem angekauften Biotop auch selbst die Maßnahmen bestimmen und diese dann leichter umsetzen könne, als wenn darüber mit einem privaten Besitzer verhandelt werden müsse. <h3> Seikofel-Nemes ist Südtirols größtes Biotop</h3>Südtirol hat 3 Biotope, die größer sind als 200 Hektar – neben dem Hochmoor Seikofel-Nemes (277 Hektar) sind dies der Kalterer See (242 Hektar) und Sonnenberg (204 Hektar), dahinter folgen Hühnerspiel (Gossensaß) mit 150 Hektar, die Schludernser Au mit 135 Hektar und Castelfeder mit 108 Hektar. <BR />In Biotopen gelten spezielle Schutzbestimmungen: So ist dort jede Bautätigkeit verboten, ebenso das Fahren mit Motorfahrzeugen, das Zelten und Feuer anzünden, das Sammeln von Pflanzen und Pilzen, das Stören und das Töten von Tieren. In allen Biotopen unter 10 Hektar Fläche besteht ein Jagdverbot, in größeren Biotopen ist nur die Jagd auf Schalenwild wie Reh oder Rotwild erlaubt.