Allerdings werde er sich nicht mit einer eigenen Kandidatur im Wahlkampf engagieren, wozu ihn sein Vorgänger Silvio Berlusconi aufgerufen hatte, sagte Monti gestern bei der Jahresabschluss- Pressekonferenz in Rom.„Ja, wenn Parteienbündnis meine Agenda unterstützt“Monti erklärte, er würde eine neue Regierung bilden, wenn der Vorschlag von einem Parteienbündnis kommen würde, das seine neu entworfene Agenda mit Reformvorschlägen zur Modernisierung Italiens unterstütze.„Ich ergreife für keine Seite Partei“, sagte der 69-Jährige; er stehe jedoch für Ratschläge zur Verfügung. Seiner Ansicht nach sei die Spaltung zwischen Mitte-links- und Mitte-rechts-Block in Italien veraltet. Man müsse Kräfte vereinen, die ein tief greifendes Reformprogramm für die Erneuerung Italiens unterstützen wollen.Monti-Agenda: „Italien ändern, Europa reformieren“Der Ex-EU-Kommisssar stellte im Detail seine Agenda „Italien ändern, Europa reformieren“ vor.Politische und wirtschaftliche Reformen, Erneuerung des Justizsystems und Kampf gegen die Korruption sind einige Prioritäten in Montis Manifest.Zugleich warnte er die Italiener, nicht der populistischen Politik und den Versprechen seines Vorgängers Berlusconi zu folgen. Das hoch verschuldete Italien befände sich noch immer in einer schwierigen Phase. Man dürfe nicht die Arbeit vernichten, die das Fachleutekabinett in diesem Jahr geleistet habe.Monti: „Italien hat die akute Phase überwunden“Monti lobte die Leistungen seines Fachleutekabinetts in dessen 13-monatiger Amtszeit. Italien habe die akuteste Phase der Schuldenkrise überwunden, ohne auf internationale Unterstützung zurückgreifen zu müssen.Das Land habe mit eigenen Mitteln den Notstand bewältigt. Die Italiener könnten somit erneut „europäische Bürger erhobenen Hauptes“ sein.Monti: IMU nicht abschaffenZwei sichere Wege, die von den Italienern erbrachten Opfer zunichte zu machen, sind Monti zufolge:1. Sich den Anweisungen Europas zu entziehen. „Europa ist jetzt besser gerüstet, Krisen zu bewältigen und Wachstum zu fördern“, sagte der Wirtschaftsprofessor.2. Die IMU abzuschaffen. Monti warnte, die Abschaffung unpopulärer Steuern zu versprechen: „Man muss illusionäre Schritte zurück verhindern.“ Ansonsten drohten verheerende Folgen.mit/gp/apa/dpa/D_________________________________________________________________________________________________Den gesamten Artikel zu Montis Rede bei der Jahresabschluss-Pressekonferenz am Sonntagabend in Rom lesen Sie in der Tageszeitung „Dolomiten“ vom 24./25./26. Dezember.