<BR />Bereits nach seiner Ankunft am Samstagabend hatte Merz Israel weitere deutsche Unterstützung zugesichert: Es bleibe „der unveränderliche Wesenskern der Politik der Bundesrepublik Deutschland, an der Seite dieses Landes zu stehen“, sagte er.<BR /><BR />Bei dem Treffen mit Netanyahu wollte Merz nach eigenen Angaben für eine Umsetzung der Zweistaatenlösung werben, also für die Errichtung eines eigenen Palästinenserstaats an der Seite Israels. Zudem wollte er Israel auffordern, eine bessere humanitäre Versorgung der Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen. Auch die angespannte Lage im israelisch besetzten Westjordanland wollte der deutsche Kanzler zur Sprache bringen.<h3> Holocaust-Gedenkstätte besucht</h3>Vor der Begegnung mit Netanyahu hatte Merz die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht und sich dort zu der dauerhaften deutschen Verantwortung für Israel bekannt. „Hier in Yad Vashem ist mit Händen zu greifen, welche bleibende historische Verantwortung Deutschland trägt“, schrieb der deutsche Kanzler in das Gästebuch der Gedenkstätte. „Deutschland muss für die Existenz und die Sicherheit Israels einstehen. Das gehört zum unveränderlichen Wesenskern unserer Beziehungen, und zwar für immer.“<BR /><BR />Nach der Begegnung mit Netanyahu will Merz noch mit ehemaligen Geiseln der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas sowie Angehörigen getöteter Geiseln zusammentreffen, ehe er am Nachmittag nach Berlin zurückfliegt.<h3> „Langjähriger Freund Israels“</h3>Zum Auftakt seines Besuchs betonte Merz am Samstagabend bei einem Treffen mit Präsident Yitzhak (Isaac) Herzog in Jerusalem die Gemeinsamkeiten beider Länder und sagte eine weitere Unterstützung Israels zu. Trotz unterschiedlicher Sichtweisen beider Regierungen in manchen Bereichen sehe er „bis heute im Grundsatz keinerlei Differenzen“, sagte Merz. Merz räumte ein, dass Israels Kriegsführung im Gazastreifen seine Regierung „vor einige Dilemmata“ gestellt habe. Darauf habe sie reagieren müssen, sagte er in Anspielung auf das im August von ihm verhängte Teil-Waffenembargo gegen Israel.<BR /><BR />Israel habe ein Recht auf Selbstverteidigung, und Deutschland werde immer für das Existenzrecht Israels eintreten, sagte Merz. Deutschland habe stets an der Seite Israels gestanden, insbesondere nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober 2023. Er sei als „langjähriger Freund Israels“ nach Jerusalem gekommen. Er komme zu einem Zeitpunkt, „der komplizierter kaum sein könnte“, sagte der Kanzler. Er hoffe auf eine Stabilisierung des Friedensprozesses im Gazastreifen. Das von den USA vermittelte Waffenruheabkommen müsse nun in seine zweite Phase treten, die auch die Entwaffnung der Hamas vorsieht.