Dafür stimmten am Donnerstag 513 Abgeordnete der Regierungsfraktionen CDU/CSU und FDP sowie der Oppositionsparteien SPD und Grüne. Dagegen votierten 79 Abgeordnete vor allem der Linken; es gab acht Enthaltungen. Die Oppositionsparteien hatten eigentlich einen schnelleren Ausstieg gefordert. Die Linke begründete damit ihre Ablehnung.Das neue deutsche Atomgesetz sieht vor, dass die sieben ältesten Atommeiler, die nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima zunächst per Moratorium vorläufig abgeschaltet worden waren, nicht mehr ans Netz gehen sollen, auch nicht der schon länger abgeschaltete Pannenreaktor Krümmel in Schleswig-Holstein. Die neun verbleibenden AKW sollen in den folgenden Jahren schrittweise abgeschaltet werden, die meisten allerdings voraussichtlich erst 2021 und 2022.Die von CDU/CSU und FDP erst im Herbst vergangenen Jahres gegen starke Proteste als „Brückentechnologie“ beschlossenen AKW-Laufzeitverlängerungen werden wieder zurückgenommen. Damit kehrt Deutschland im Kern zum rot-grünen Ausstiegsbeschluss von vor zehn Jahren zurück. Neu ist, dass allen AKW feste Daten zugeordnet werden, bis wann sie vom Netz gehen müssen.Auch weitere sieben von der christlich-liberalen Koalition eingebrachte Gesetze zur Energiewende billigte das deutsche Parlament. Darunter sind die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zur Förderung des Ökostroms, die Beschleunigung des Netzausbaus sowie die verstärkte Förderung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Die Oppositionsfraktionen stimmten diesen Vorlagen nicht zu. Mit breiter Mehrheit gebilligt wurden auch weitere Vorlagen zum Klimaschutz in Kommunen sowie zur Offshore-Windenergie.Das Gesetzespaket muss am 8. Juli noch den Bundesrat (Länderkammer) passieren. Die Regelungen sind bis auf die Steuerentlastung bei der Gebäudesanierung aber nicht zustimmungspflichtig.Der Abstimmung ging trotz des parteiübergreifenden Konsenses beim Atomausstieg eine heftige Debatte voraus.