Mit einem Sechs-Punkte-Konzept zieht die deutsche Bundesregierung nun in die Debatte in Europa, die bereits beim Antrittsbesuch des neuen französischen Präsidenten Francois Hollande am Dienstag bei der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in die nächste Phase gehen könnte. Zugleich reagiert die größte Volkswirtschaft der Euro-Zone damit auf die Kritik, bei der Lösung der Schuldenkrise zu einseitig auf Sparen zu setzen.„Wachstum kann man nicht mit Schulden erkaufen.“ Dieses Prinzip nannte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle am Freitag in einer Regierungserklärung als Basis des deutschen Modells. Hollande macht sich nachdrücklich stark dafür, den europäischen Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin durch Wachstumsimpulse zu ergänzen.Die Euro-Zone steckt als Folge der Krise sowie der Spar- und Reformprogramme derzeit in einer leichten Rezession, wie auch die neue EU-Frühjahresprognose auswies. Für die Länder des Währungsraumes sagte die Kommission im laufenden Jahr eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent voraus. Die Problemländer Griechenland, Italien, Spanien und Portugal weisen mehr oder weniger starke Minusraten auf. Vor allem Spanien dürfte damit erhebliche Probleme bekommen, seine verabredeten Sanierungsziele zu erreichen.dpa