Aber es sind diesmal für einen Bürgermeister auch eher exotische Berufe vertreten. <BR /><BR />Erstmals hat es nämlich ein Streetworker an die Spitze einer Gemeinde geschafft. Das zeigt ein Blick auf die Berufe der 33 neuen Bürgermeister in Südtirol. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1162971_image" /></div> <h3> „Bauern sind bodenständige Kandidaten“</h3>5 Bauern wurden bei diesen Gemeindewahlen erstmals zu Bürgermeistern gewählt. „Die landwirtschaftlichen Kandidaten sind bodenständig, deshalb kandidieren sie“, meint Leo Tiefenthaler, Obst- und Weinbauer, bis vor kurzem SBB-Obmann und nun neuer Bürgermeister von Montan. Zudem seien Bauern zeitlich flexibel. Und: Bauern wählen Bauern und Bauern seien relativ stark betroffen von Entscheidungen, die in den Gemeindestuben fallen, wie etwa, wenn es um Gewerbezonen, Wohnbauzonen, einen Parkplatz oder einen Gehsteig gehe – da seien vor allem landwirtschaftliche Grundstücke betroffen.<h3> „Anwälte bewahren kühlen Kopf“</h3>Patrick Delueg, neuer Bürgermeister von Feldthurns, ist einer von 4 Rechtsanwälten unter den neuen Bürgermeistern. Er war bereits 16 Jahre Vize. Als Rechtsanwalt habe man deshalb eine gute Basis für das Bürgermeister-Amt, weil man mit Menschen, ihren schwierigen Problemen und vielen verschiedenen Themen zu tun habe – von der Jugendkriminalität über die Urbanistik bis zu Geschäftskunden. „Und zudem muss man schauen, etwas weiter zu bringen und taktisch zu überlegen – das kommt einem in der Gemeindeverwaltung sicher zugute. Weiters hat man auch eine bestimmte Gelassenheit bei Schwierigkeiten und bewahrt einen kühlen Kopf“, meint Delueg. <h3> Ein Streetworker an der Spitze in Andrian</h3>Als Streetworker ist Georg Profanter (Andrian) ein Exot unter den Bürgermeistern. Die Jugend werde für ihn auch ein Schwerpunkt als Bürgermeister sein – „unter meinen Top 5 auf der Prioritätenliste“, verspricht Profanter, der bei der Jungschar, Bauernjugend und auch Ministrant war.<h3> Radiosprecher nun Erster Bürger in Gais</h3>Eher ungewöhnlich ist es auch, dass es ein Radiosprecher und Publizist nun an der Spitze der Gemeinde Gais steht: Alexander Dariz, seit 27 Jahren bei Radio Holiday. Sein Onkel war bereits Bürgermeister. „Als Kind hat es mich immer fasziniert, wie er den Leuten weitergeholfen hat“, berichtet Dariz. Später sei er mit der Gemeindeverwaltung unzufrieden gewesen, „wegen des Stillstands“, deshalb habe er selbst kandidiert, erzählt Dariz, der 10 Jahre Vizebürgermeister war.<h3> Ein Hotelier hat es diesmal auch geschafft</h3>Hoteliers sind dünn gesät unter den Bürgermeistern. Bruno Wolf vom „Aprés Ski Tenne-Kronplatz“, wo man auch übernachten kann, hat es geschafft. Der neue Bürgermeister von Bruneck sagt: „Ich kann es mir nur leisten, weil ich eine starke Frau habe, die den Laden ohne mich schmeißen kann. Ich will sie aber nicht überfordern. Meine Restzeit, die mir als Bürgermeister bleibt, werde ich im Aprés Ski sein – vor allem Samstags“, kündigt Wolf an.<BR /><BR />Als Hotelier auch Politiker zu sein, ist eine irrsinnige zeitliche Belastung, wenn man es ordentlich machen will“, meint HGV-Präsident Manfred Pinzger. Denn ein Hotel sei 7 Tage die Woche offen. „Bei der Kandidatenfindung haben wir es gesehen: Es erklären sich immer weniger Gastwirte bereit, in die Gemeindepolitik zu gehen“, berichtet Pinzger.