<b>Interview: Flora Brugger<BR /><BR />Herr Dejori, Sie sind seit 15 Jahren Bürgermeister von Welschnofen; wie erlebten Sie das Amt?</b><BR /><KeinAbsatz>Markus Dejori: Aufgrund der umfangreichen Zuständigkeiten ist das Bürgermeisteramt anstrengend und intensiv. Es war für mich daher eine besonders bewegte Zeit. Ich versuchte aber immer, das Wohl der gesamten Gemeinde, der Frauen und Männer, der Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren, der Vereine und Verbände in den Vordergrund zu stellen. Die nicht einfache Aufgabe hat meistens Freude gemacht – manchmal etwas weniger.<BR /><BR /><Frage></Frage><b>Was würden Sie rückblickend als größte Errungenschaft in Ihrer Amtszeit bezeichnen?</b><BR /><KeinAbsatz>Dejori: </KeinAbsatz>Es gibt eigentlich keine einzelne große Errungenschaften, die es hervorzuheben gilt, sondern ein großes Paket kleinerer und größerer Projekte und Vorhaben, die gemeinsam mit Rat und Ausschuss und den jeweiligen Mitarbeitern umgesetzt werden konnten. In den ersten Jahren wurden wichtige Planungsinstrumente erstellt, darunter der Energieplan, der das Fernheizwerk und das heute fast zur Gänze ausgebaute Verteilernetz vorsah. Es folgte der Bau wichtiger Infrastrukturen wie die beiden großen Parkplätze Planggenbrücke und Paolina, die Erweiterung des Kindergartens, die Errichtung eines Musikprobelokales, die Neugestaltung des Kirchplatzes bis hin zur Erweiterung des Zivilschutzzentrums und dem Ausbau des Trinkwasser- und Abwassernetzes. Oft waren es aber auch kleine Anliegen, mit denen Vereine oder Bürgerinnen und Bürger an mich herangetreten sind und deren schnelle und unkomplizierte Umsetzung besondere Freude gemacht hat.<BR /><BR /><b>Was waren die größten Herausforderungen?</b><BR /><KeinAbsatz>Dejori: </KeinAbsatz>Das war sicherlich die Bewältigung der Unwetterkatastrophe, verursacht durch den Sturm Vaia. Viele Infrastrukturen waren zerstört und die bevorstehende Wintersaison 2019/20 im Skigebiet stand auf dem Spiel. Schwierige Entscheidungen mussten getroffen werden, besonderes Geschick beim Wiederaufbau war gefragt. Auch die Bewältigung der Pandemie auf Gemeindeebene hat dem Bürgermeister einiges abverlangt. Nicht zuletzt galt es immer wieder, für den notwendigen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessensgruppen und Vertretungen zu sorgen; das war oft nicht einfach. <BR /><BR /><b>Sie könnten als Bürgermeister noch weitermachen, ziehen sich aber aus der aktiven Politik zurück. Warum?</b><BR /><KeinAbsatz>Dejori: </KeinAbsatz>Ich habe schon vor der Wahl 2020 angekündigt, dass dies die letzte Amtszeit sein wird. Auch persönliche Gründe haben dazu beigetragen, bei dieser Entscheidung zu bleiben. Außerdem ist es gut, jüngeren Generation Platz zu machen.<BR /><BR /><b>Bleiben Sie Welschnofen in einem politischen Gremium noch erhalten?</b><BR /><KeinAbsatz>Dejori: </KeinAbsatz>Ich werde auch in Zukunft im SVP-Ortsausschuss weiterarbeiten und dort meinen Beitrag leisten.<BR /><BR /><b>Welschnofen hat mehrere Bewerber für das höchste politische Amt. Welche Eigenschaft sollte nach ein Bürgermeister unbedingt mitbringen?</b><BR /><KeinAbsatz>Dejori: </KeinAbsatz>Ich sehe es als unbedingt notwendig, immer das öffentliche Interesse im Auge zu behalten und dies auch bei den verschiedenen Entscheidungen zu berücksichtigen. Das ist nicht immer einfach. Schön wäre es, wenn begonnene Initiativen und Projekte fortgeführt werden.<BR /><BR /><b>Wie wird für Sie die Zeit ohne Gemeindepolitik? Was nehmen Sie sich vor?</b><BR /><KeinAbsatz>Dejori: </KeinAbsatz>Ich freue mich schon auf die Zeit ohne Telefonate und Termine. Die frei werdende Zeit werde ich sicherlich zum Teil bei der Arbeit in meinem Betrieb verbringen. Mehr Freizeit und sportliche Aktivitäten werden den Rest der Zeit einnehmen. <BR /><BR /><b>Wer freut sich am meisten, wenn Sie mehr Zeit haben ?</b><BR /><KeinAbsatz>Dejori: </KeinAbsatz>Ich denke, dass sich meine Familie, besonders meine Enkelkinder freuen, wenn ich mehr Zeit für sie habe. Am meisten aber wird sich meine Frau freuen, dass wir wieder mehr gemeinsam unternehmen können.<BR /></KeinAbsatz><BR /> <a href="https://www.stol.it/suche/Abschieds-Interview" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier finden Sie weitere Abschieds-Interviews mit den scheidenden Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen.</a>