Der Kammerabgeordneten Renate Gebhard reiße langsam der Geduldsfaden, heißt es in einer Aussendung der SVP: „Ich habe in den vergangenen Wochen mit Regierungsvertretern und Kolleginnen und Kollegen aller Parteien im Parlament diskutiert“, berichtet Gebhard, „aber letztendlich schieben sich die verantwortlichen Minister gegenseitig den Ball zu, machen Fachleute verantwortlich und gestehen gleichzeitig hinter vorgehaltener Hand, dass die Maskenpflicht in der Schule eigentlich keinen Sinn mehr macht“. <BR /><BR />Landesrat Philipp Achammer bestätigt dies: „In den vergangenen Wochen haben wir etliche Gespräche mit den zuständigen Ministern geführt, welche selber zugestehen mussten, dass die Maßnahme ein sehr schlechtes Signal gegenüber den Kindern und Jugendlichen sei. Dass man trotzdem daran festhält, ist umso absurder.“ Eine autonome Regelung sei hingegen deswegen schwer machbar, weil die Maskenpflicht in Rom auf Gesetzesebene geregelt worden sei und nach Ende des Notstandes das Südtiroler Landesgesetz zu möglichen Öffnungsschritten nicht mehr geltend gemacht werden könne. „In Aussicht gestellt hat Rom lediglich, dass zumindest für die staatlichen Abschlussprüfungen keine Maskenpflicht mehr gilt.“<BR /><BR /><b>„Vorgehen ein Fehler“</b><BR /><BR />„Was sich die Damen und Herren Politikerinnen und Politiker in der Regierung in diesem Fall leisten, widerspricht jeder Logik und Vernunft“, teilen Achammer und Gebhard schriftlich mit. „Sie agieren entgegen jeder wissenschaftlichen Logik.“ Dabei nennen sie die Meinung des Arztes Matteo Basetti (Clinica di Malattie Infettive dell’ospedale San Martino di Genova), der in dieser Vorgehensweise eine rein politische Entscheidung sehe, sowie der Staatssekretäre Rossano Sasso und Andrea Costa, die offen zugegeben hätten, dass dieses Vorgehen ein Fehler sei. <BR /><BR />„Wenn ganz Europa die Maskenpflicht an den Schulen aufgehoben hat, warum meint Italien einen anderen Weg gehen zu müssen?“, schreiben Achammer und Gebhard.<BR /><BR /><b>SVP stimmt gegen die Regierung</b><BR /><BR />„Als Abgeordnete der Südtiroler Volkspartei distanzieren wir uns ausdrücklich gegen diese irrationale und unverständliche Entscheidung, die auch von der Parteileitung stark kritisiert wurde“, so die SVP-Fraktionssprecherin in der Kammer Renate Gebhard. „Als Zeichen des Protestes haben wir in der vergangenen Woche der Regierung bei der Abstimmung über das Dekret zur Aufhebung der Pandemiemaßnahmen unser Vertrauen vorenthalten, um damit den politischen Druck zu erhöhen“, erklärt Gebhard. „Offensichtlich war der Druck aber nicht groß genug, denn leider hat die Vernunft nicht gesiegt.“