„Besser hätte es nicht laufen können“, sagt er zu seinem wie zum Ergebnis seiner Gruppe, der Bürgerliste Taufers 2010, im Interview mit s+.<BR /><BR /><b>Ein persönliches Ergebnis von 60 Prozent wäre schön, hatten Sie vor der Wahl gesagt. Geworden sind es 65,4. Da dürfte am Sonntag Feierstimmung angesagt gewesen sein.</b>Josef Nöckler: Feiern ging sich für mich am Wahlsonntag nicht aus, da ich in den Tagen zuvor gesundheitlich nicht auf der Höhe war. Es aber wird nachgeholt.<BR /><BR /><b>Dass Ihre Liste einen bis 2 Sitze dazugewinnen würde, darauf hatten viele getippt. Dass sie aber 11 Sitze erobern würde …</b><BR />Nöckler: … das kam auch für mich überraschend. Es ist weit mehr, als wir erhofft haben und ein schönes Zeichen dafür, dass die große Mehrheit die Arbeit honoriert, die wir geleistet haben. <BR /><BR /><b>Mit 11 von 18 Sitzen hat die Bürgerliste die satte Mehrheit und könnte somit alleine regieren. Bedeutet dies, das es künftig weniger Gerangel im Gemeinderat geben wird?</b><BR />Nöckler: Das wird sicher der Fall sein. Obwohl: Gerangel hat es zuvor auch nicht gegeben. Den Streit, den die SVP aufbauen wollte, den hat es so nicht gegeben. Bei 1600 einstimmig gefassten Beschlüssen kann man von Streit wohl nicht reden. Innerhalb der SVP gab es 5 bis 6 Personen, die gehetzt haben, und mir tut es leid für jene, die sich von ihnen aufhetzen ließen. Der Streit war, das muss man klar sagen, innerhalb der SVP. <BR /><BR /><b>Die SVP hat Ihnen vor allem vorgeworfen, dass Sie sie zu wenig in Entscheidungen eingebunden, im Falle der Cascade gar im Alleingang entschieden haben.</b><BR />Nöckler. Diese Kritik war so nicht gerechtfertigt. Im Ausschuss waren je 3 Vertreter der SVP und des Bündnisses Taufers 2010. Gefehlt hat es an der Kommunikation in der SVP. Sie hatte alle Möglichkeiten, das, was im Ausschuss diskutiert und beschlossen wurde, ihren Räten zu kommunizieren.<BR /><BR /><b>Könnten Sie sich trotz der satten Mehrheit, die Sie mit Ihrer Liste im Gemeinderat haben und trotz der Zwistigkeiten, die es in Vergangenheit mit der SVP gegeben hat, vorstellen, der SVP eine Koalition vorzuschlagen?</b><BR />Nöckler: Zuerst werden wir die Wahlergebnisse, unsere und jene der SVP, genau analysieren. Ich werde mit meinen Gemeinderäten reden, danach schauen wir weiter. Derzeit kann ich nur sagen, dass wir mit allen reden werden, die Position jetzt aber natürlich eine andere ist, als sie es nach den Wahlen 2020 war. <BR /><BR /><b>Noch einmal zum Thema Cascade. Der von Kommissär Alfred Valentin eingesetzte Verwaltungsrat hat eine Situationsanalyse ausgearbeitet. In ihr sind die Arbeiten, die im Hinblick auf eine eventuelle Wiedereröffnung notwendig sind, aufgelistet und auch mögliche Führungsformen angeführt. Wie werden Sie mit dieser Analyse verfahren?</b><BR />Nöckler: Nach der konstituierenden Sitzung werde ich anordnen, dass alle Gemeinderäte eine Kopie dieser Analyse erhalten. Sie sollen sie genau studieren. In einer inoffiziellen Sitzung werden wir die Punkte dann diskutieren und die weitere Vorgehensweise besprechen. Wichtig wäre mir, dass möglichst rasch eine Entscheidung getroffen wird. Eines muss ich noch dazu sagen … <BR /><b><BR />… und zwar?</b><BR />Nöckler: Ich habe immer gesagt, der SVP ist es mit dem Misstrauensantrag nicht um die Cascade gegangen, sondern um reines Machtgehabe. Die anderen haben gesagt, es ging ihr um die Cascade. Wäre dem so, würde das Wahlergebnis vom Sonntag nahelegen, die Cascade nicht mehr aufzusperren. Aber ich sage, es ging nicht um die Cascade, denn so weit auseinander waren wir in unseren Positionen ja nicht: Beide Seiten wollten auf eine Wiederöffnung hinarbeiten.<BR /><BR /><b>Die Meinungen, wie das geschehen sollte, gingen aber schon auseinander. </b><BR />Nöckler: Beim 5-Punkte-Programm, das wir im November ausgearbeitet haben, waren wir uns im Ausschuss ziemlich einig. Nur im Rat kam es anders – und dann kam der Misstrauensantrag. Aber jetzt wollen wir nach vorne blicken.