Dass der Berg Seceda in Gröden einer der Tourismus-Hotspots des Landes ist, steht außer Frage. Um ein Foto von den majestätischen Fermeda-Türmen zu knipsen, nutzen täglich 4.000 Menschen die Seceda-Bahn. Gegen diese Massen hat sich in den vergangenen Wochen Widerstand geregt. Bauern und Künstler haben mit diversen Aktionen Zeichen gesetzt.<BR /><BR />Schließlich schlug am gestrigen Mittwoch auch Landesrat Luis Walcher am Mittwoch Alarm: Die Belastungsgrenze sei überschritten, die Auswirkungen auf Umwelt, Infrastruktur und Lebensqualität spürbar. Er fordert ein klares Hotspot-Management mit Lenkungs- und Kontingentierungsmaßnahmen, wie etwa einer Vormerkungspflicht für Besucher. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/seceda-walcher-fordert-hotspot-management" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie mehr.</a><BR /><BR />Touristiker und Umweltschützer sind sich bei diesem Thema auch einig: Es braucht eine Kontingentierung. <h3> „Ein Numerus clausus muss her“</h3>Eine, die schon sehr oft von einer Kontingentierung von Hotspots gesprochen hat, ist die Co-Vorsitzende der Grünen, <b>Elide Mussner</b>. „Das bezieht sich auch auf die Aufstiegsanlagen, die meistens nicht genannt werden“, erklärt sie. Doch gerade da liegt der springende Punkt: Es sind die Seilbahnen, die die Menschenmassen auf die Berge bringen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1192998_image" /></div> Elide Mussner<BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /> „Deshalb muss rasch ein Numerus clausus für die Bergbahnen her“, fordert sie. In Zeiten der Digitalisierung würde dies keine besondere Schwierigkeit darstellen. Schon jetzt sei es möglich, die Tickets im Voraus online zu kaufen. Auch andere Orte im Land sollten davor geschützt werden, überlaufen zu werden. „Das Thema Kontingentierung sollte strategisch für weitere Hotspots angegangen werden.“ <h3> „Es braucht mehr als eine Kontingentierung“</h3>„Die Geister, die ich rief“: Diesen bekannten Satz des deutschen Schriftstellers Johann Wolfgang von Goethe zitiert der Geschäftsführer des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, Hanspeter Staffler. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1193001_image" /></div> <BR /> „Die Tourismusbranche steckt in diesem Dilemma. Sie wird die Geister, die sie gerufen hat, nicht mehr los“, sagt er. Deshalb reiche es nicht, die Anzahl der Touristen in einem bestimmten Gebiet zu begrenzen. Das Problem müsse man bei den Wurzeln packen. <BR /><BR />Heißt im Klartext: „Es braucht einen wirklichen Bettenstopp. Die Betten wachsen zum Teil weiter, etwa durch Urlaub auf dem Bauernhof oder alte Baukonzessionen, die gültig sind“, erklärt Staffler. „Zudem muss die Werbung für Südtirol einen bescheideneren Weg einschlagen.“ <h3> „Nicht das ganze Land über einen Kamm scheren“</h3>„Aus unternehmerischer und verbandspolitischer Sicht sind wir nicht für einschränkende Maßnahmen“, sagt Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbands (HGV). Doch auch beim HGV sieht man nicht alles nur schwarz oder weiß: Die Hotspots müssten geregelt, für die Seceda eine Lösung gefunden werden, so Pinzger.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1193004_image" /></div> <BR /> „Solche Orte werfen ein falsches Licht auf die gesamte touristische Situation im Land.“ Denn es gebe Destinationen in Südtirol, in denen das Maximum des Vertretbaren bereits erreicht sei. <BR /><BR />„Und dann gibt es Destinationen, die Möglichkeiten zur Entfaltung haben und in denen sich niemand über zu viel Tourismus beschwert“, berichtet der HGV- Präsident. „Man kann nicht das ganze Land über einen Kamm scheren.“